Kocher machte aber auch deutlich: «Vorfestlegungen machen angesichts des unsicheren Weltgeschehens wenig Sinn.» Seiner Einschätzung nach sind grössere Veränderungen nach unten wohl nur dann zu erwarten, wenn es zu einer krisenhaften Zuspitzung in der Eurozone und der Weltwirtschaft kommen sollte. «Daher ist es geldpolitisch wichtig, für Krisen genug Pulver trocken zu halten», sagte Kocher.

Die EZB hatte die Leitzinsen zuletzt im Juni gesenkt und seitdem unverändert belassen. Der Einlagensatz liegt seitdem bei 2,0 Prozent.

Zuletzt war die Inflation in der Eurozone im September auf 2,2 Prozent gestiegen, von zuvor 2,0 Prozent. Die Teuerung liegt damit wieder etwas über der von der EZB angestrebten Zielmarke von mittelfristig zwei Prozent. Für Kocher ist der Anstieg der Inflation kein Problem. Allerdings gebe es mittelfristig «jedoch Risiken, die wir beachten müssen», sagte der Notenbanker.

Kocher ist seit September Gouverneur der Österreichischen Nationalbank./jkr/jsl/jha/

(AWP)