«Wir haben im dritten Quartal Stagnation oder negatives Wachstum gesehen, und wir erwarten, dass sich dies im vierten Quartal fortsetzen wird,» sagte der Stellvertreter von EZB-Präsidentin Christine Lagarde am Dienstag auf einer Veranstaltung in Madrid. Zugleich machte de Guindos deutlich, dass die Europäische Zentralbank (EZB) in der Geldpolitik weiter datengestützt vorgehen will. Die Währungshüter hatten im Oktober angesichts der schwächelnden Konjunktur und rückläufigen Inflationszahlen ihre Serie von Zinserhöhungen vorerst gestoppt.

Die Wirtschaft der Euro-Zone war im Sommer überraschend geschrumpft. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sank von Juli bis September um 0,1 Prozent. Experten hatten dagegen mit einer Stagnation gerechnet, nach einem BIP-Zuwachs von 0,2 Prozent im Frühjahr. Laut EZB-Präsidentin Lagarde bleiben die Konjunkturaussichten auch für die verbleibenden Monate im laufenden Jahr trübe, wie sie im Oktober sagte. Manche Experten gehen davon aus, dass der Wirtschaft in der 20-Länder-Gemeinschaft eine Rezession droht.

Ob minus 0,1 Prozent oder plus 0,1 Prozent, er würde da nicht zu viel hineinlesen, sagte de Guindos. «Aber es ist mehr oder weniger eine stagnierende Situation, wir denken, das wird im vierten Quartal anhalten», sagte er. Die jüngsten Konjunkturbarometer zeigten zuletzt nach unten. So war der S&P Global Einkaufsmanagerindex für die Privatwirtschaft in der Währungsunion im Oktober um 0,7 auf 46,5 Punkte gefallen und damit auf den tiefsten Stand seit rund drei Jahren. Erst oberhalb der Schwelle von 50 Zählern zeigt das Barometer Wachstum an.

(Reuters)