«Wir werden diese Frage diskutieren, es ist eine der offensichtlichen Fragen», sagte Findungskommissionspräsident Beat Walti (NR/ZH) am Donnerstag vor den Medien in Bern. Ein Co-Präsidium sei «eine theoretische Option».

Die Findungskommission sei indes «eine Arbeitsstruktur, die keine inhaltlichen Entscheide fällt», so der Zürcher Nationalrat weiter. Beim Anforderungsprofil stünden Kriterien wie die Persönlichkeit und die Auftrittskompetenz im Vordergrund. Dabei gehe es aber «nicht nur um Slogans und Parolen».

Kontakte auf allen Stufen pflegen

Bei den Anforderungen an das Amt gehe es um «ganz grundlegende Dinge», sagte Walti. Man müsse den Kontakt zur Basis «beherrschen», darum habe man einerseits kantonale Vertreterinnen und Vertreter in die Findungskommission integriert. Darunter zu zählen sind die die Waadtländer Regierungspräsidentin Christelle Luisier, der Genfer FDP-Präsident und Grossrat Pierre Nicollier und die Solothurner Grossrätin Sabrina Weisskopf.

Daneben sei auch die Interaktion mit der Bundesebene sowie der Exekutive eine wichtige Dimension, um das Amt der Parteipräsidentin oder des Parteipräsidenten gut ausführen zu können, führte Walti weiter aus.

So nehmen auch Nationalrätin Daniela Schneeberger (BL), der Urner Ständerat Josef Dittli, der Tessiner Nationalrat Alex Farinelli (TI), alt Nationalrat Jacques Bourgeois (FR), René Lenzin, persönlicher Mitarbeiter von Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter, sowie Charles Jean-Richard, Generalsekretär im Aussendepartement, in der Kommission Einsitz.

Auf Basis eines Anforderungsprofils werde die Kommission die Kandidaturen entgegennehmen, Gespräche mit den Kandidatinnen und Kandidaten führen und deren Eignung prüfen. Zuhanden der Parteipräsidentenkonferenz würden dann Empfehlungen ausgesprochen, so Walti weiter.

Auch Jungfreisinnige nicht ausgeschlossen

Die Findungskommission werde Meldungen von Kandidaturen aus den Kantonalparteien wie auch direkte Meldungen entgegennehmen. Auch Bewerbungen von Jungfreisinnigen seien nicht ausgeschlossen, sagte Walti auf eine entsprechende Nachfrage.

Angesprochen auf die lange Ära, in der keine Westschweizerin und kein Westschweizer die FDP geführt habe, sagte Walti, dass die Findungskommission «komplett offen» sei für Kandidierende aus der Romandie. Es sei an der Delegiertenversammlung zu entscheiden, aus welcher Sprachregion die neue Person an der Parteispitze stammen solle.

Der abtretende Präsident Burkart sagte, dass er den Nachfolgeprozess «von der Seitenlinie aus» betrachten werde. Als Replik auf die Medienberichterstattung über seine Rücktrittsankündigung hielt Burkart fest, dass es eine FDP gebe, die geeint in die Zukunft gehe. Es gebe keine Ränkespiele um die politische Ausrichtung der Partei.

Fahrplan bis zur Wahl steht

Kandidaturen nimmt die Findungskommission bis zum 20. August entgegen. Danach sollen die Anhörungen erfolgen. Bis zum 5. September erstelle die Findungskommission dann einen Bericht zuhanden der Parteipräsidentenkonferenz, hiess es weiter.

Am 17. Oktober soll Letztere dann eine Wahlempfehlung an die Delegiertenversammlung weiterleiten. Gewählt wird das neue FDP-Parteipräsidium am darauffolgenden Tag, dem 18. Oktober.

(AWP)