Die Erhöhung der Lohnsumme um insgesamt 1,0 Prozent setze sich zusammen aus einem individuellen, einem strukturellen und einem generellen Anteil, teilte Fenaco am Mittwoch mit. Der Mindestlohn steige um 100 Franken auf 4100 Franken und der Einstiegslohn nach Lehrabschluss für die 2- und 3-jährige Lehre um je 50 Franken auf 4250 Franken bzw. 4350 Franken. Für einzelne Geschäftsbereiche gelten separate Regelungen.
Fenaco betont, dass die Lohnrunde einer deutlichen Reallohnerhöhung entspreche. Mit der eigenen Personalkommission sei eine Einigung erzielt worden, stellt der Agrarkonzern weiter fest.
Kritik der Gewerkschaften
Die Verhandlungen mit den Sozialpartnern sind laut Fenaco und auch nach Angaben der Gewerkschaften konstruktiv verlaufen. Die Gewerkschaften Unia und Syna haben sich jedoch laut einer eigenen Mitteilung gegen die Lohnrunde ausgesprochen.
Sie erachten den generellen Anteil an der Lohnerhöhung von 0,1 Prozent als zu tief. Die Gewerkschaften kritisieren zudem die tiefen Mindestlöhne bei Fenaco. Die Anhebung der Mindestlöhne um 50 Franken im Bereich Lebensmittelindustrie ab 2027 beziehungsweise um 100 Franken in den übrigen Bereichen ab 2026 sei zwar ein Schritt in die richtige Richtung, aber noch ungenügend, da die Mindestlöhne heute mit 4000 Franken unter dem vom Bundesamt für Statistik definierten Tieflohn lägen.
Bei Fenaco arbeiten laut Gewerkschaftsangaben rund 11'000 Arbeitnehmer, die in der Lebensmittelproduktion, im Detailhandel sowie im Energie- und Agrarsektor arbeiten. Knapp 6000 dieser Angestellten unterstünden dem Gesamtarbeitsvertrag.
(AWP)