Der tägliche Fernsehkonsum ist in der Schweiz seit zehn Jahren rückläufig, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Freitag mitteilte. Einzig im ersten Pandemiejahr 2020 registrierte das BFS einen Anstieg, der 2021 aber bereits wieder vorbei war.

Zwischen den Sprachregionen gibt es grosse Unterschiede. In der italienischsprachigen Schweiz sassen die Menschen im vergangenen Jahr täglich 146 Minuten vor dem Fernseher, in der Romandie 123 und in der Deutschschweiz 104. Im Landesdurchschnitt sank der Fernsehkonsum im Vergleich zum Vorjahr um neun auf 111 Minuten pro Tag.

Alterndes Fernseh- und Radiopublikum

Mit zunehmendem Alter steigt der Konsum, die über 59-jährigen verbringen mit Abstand die meiste Zeit vor dem Gerät. In allen Sprachregionen schauen Frauen seit 20 Jahren länger fern als Männer, auch 2022 war dies der Fall.

Die Fernsehnutzung ist stark durch Sender des benachbarten Auslands geprägt. In der Deutschschweiz haben sie einen Marktanteil von 58 Prozent, in der italienischen Schweiz einen von 66 und in der Romandie von 69 Prozent.

Auch die Radionutzung ist seit 2010 rückläufig. Dabei kommen die italienische und die deutsche Schweiz mit 85 Minuten im Tag auf vergleichbare Resultate, die französischsprachige Schweiz hört 64 Minuten Radio. Auch hier steigt die Hördauer mit zunehmendem Alter. Die Gruppe ab 60 hörte 5,2 mal so lange Radio wie die 15- bis 29-Jährigen.

Gratiszeitungen vorn

Bei den Printmedien hatten die Ausgaben der Gratiszeitung "20 Minuten" deutsch und französisch 2022 weiterhin die Nase vorn. In der italienischen Schweiz hatte der "Corriere del Ticino" die grösste Leserschaft.

Beliebteste Sonntagslektüre waren "SonntagsBlick", "Le Matin Dimanche" und die Tessiner Gratiszeitung "Il Caffè della Domenica". Das BFS zählt auch die Nutzung traditioneller Medien über Internet mit.