Die Fielmann-Aktie verlor am Vormittag zuletzt fast zwei Prozent auf 45,60 Euro und gehörte zu den schwächeren Titeln im MDax , dem Index der mittelgrossen Werte. Damit wurde das Papier zwar noch rund zehn Prozent teurer gehandelt als zum Jahreswechsel. Im Juli hatte sein Kurs jedoch zeitweise bei fast 60 Euro gelegen.
Für das laufende Jahr erwartet die Fielmann-Spitze weiterhin einen Umsatz von knapp 2,5 Milliarden Euro. Davon sollen rund 24 Prozent als Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Sondereffekten (bereinigtes Ebitda) übrig bleiben.
In den ersten neun Monaten trugen vor allem die USA dank einer Übernahme sowie Polen zum kräftigen Umsatzwachstum bei. Das bereinigte operative Ergebnis stieg konzernweit um 18 Prozent auf 434 Millionen Euro. Die entsprechende Marge lag mit 23,6 Prozent knapp unterhalb der Zielmarke für das Gesamtjahr. Unter dem Strich entfiel auf die Fielmann-Aktionäre ein Gewinn von 155,5 Millionen Euro, fast ein Viertel mehr als ein Jahr zuvor.
Konzernchef Fielmann wertete die Entwicklung positiv, zumal das Management die Ziele für das laufende Jahr schon vor sechs Jahren gesetzt hatte. «Als wir 2019 unsere Vision 2025 entwickelt haben, waren weder die Coronavirus-Pandemie noch der Krieg in der Ukraine absehbar», sagte der Manager. «Und dennoch werden wir unsere Ziele bis Ende dieses Jahres übertreffen.»
So habe das Unternehmen seinen Auslandsumsatz verdreifacht. Bis Jahresende würden es knapp eine Milliarde Euro. Zudem sei Fielmann heute das drittgrösste Unternehmen der Branche weltweit. «Unser Umsatz wuchs fast doppelt so schnell wie ursprünglich geplant», sagte er. Zudem werde der bereinigte operative Gewinn das ursprüngliche Ziel von 2019 voraussichtlich um 50 Prozent übertreffen.
Dazu trägt auch das Geschäft in Nordamerika bei. Fielmann hatte mit der Übernahme von SVS Vision sowie des kanadischen Unternehmens Eyevious Style im Jahr 2023 den Sprung über den grossen Teich gewagt. 2024 folgte der Kauf der US-Kette Shopko Optical.
In den ersten neun Monaten kam Fielmanns US-Geschäft erst auf eine bereinigte operative Marge von 13,9 Prozent, während sie in Europa auf 24,8 Prozent kam. In den kommenden Quartalen will das Unternehmen seine Profitabilität in den USA weiter verbessern./stw/lew/stk
(AWP)