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Prognose für operativen Gewinn leicht angehoben

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Zahlen im Rahmen der Erwartungen

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Funkturm-Verkauf verhilft zu milliardenschwerem Sonderertrag

Frankfurt, 11. Mai (Reuters) - Ein robustes Geschäft auf dem Heimatmarkt hat der Deutschen Telekom zum Jahresauftakt Auftrieb verliehen. "In Deutschland haben wir jetzt 26 Quartale in Folge organisch betrachtet höhere Ergebnisse erzielt, in Europa sind es inzwischen 21 Quartale", sagte Firmenchef Tim Höttges am Donnerstag. Da auch die US-Mobilfunktochter T-Mobile optimistischer in die Zukunft blickt, hob er das Gesamtjahresziel für das bereinigte operative Ergebnis leicht an.

Parallel dazu wies Höttges die Forderungen von Konkurrenten nach einer stärkeren Regulierung des Telekom-Marktes zurück. "Unsere hohen Investitionen in unsere Infrastruktur der vergangenen Jahre zahlen sich aus – sie sind für uns Erfolgsgarant und sprechen für sich." Zum Jahresauftakt seien 300.000 neue Glasfaser-Anschlüsse gelegt worden. Für 2023 plane er weiterhin 2,5 Millionen neue Verbindungen.

Einer Studie der Studie des Branchenverbands VATM und der Beratungsfirma Dialog Consult aus der vergangenen Woche zufolge bremst die Marktdominanz des Bonner Ex-Monopolisten bei DSL-Anschlüssen aber die Dynamik des Glasfaser-Ausbaus in Deutschland. Anders als in anderen europäischen Staaten könne die Telekom ihre Marktführerschaft noch ausbauen, sagte Peter Winzer, Professor für Telekommunikations- und Medienwirtschaft an der Hochschule RheinMain und Gesellschafter bei Dialog Consult. Die Telekom verdanke dies ihrer aggressiven Preispolitik, mit der sie ihre DSL-Internetanschlüsse über Kupferkabel vermarkte. Der Bonner Konzern ist kein VATM-Mitglied, anders als die Rivalen Vodafone, Telefonica Deutschland und 1&1.

ANHALTENDER KUNDENZUSTROM - MILLIARDENGEWINN MIT FUNKTÜRMEN

Im deutschen Mobilfunk- und Breitband-Geschäft sowie bei MagentaTV gewann die Telekom im ersten Quartal insgesamt fast 400.000 Neukunden hinzu. Dadurch stiegen Umsatz und operativer Gewinn hierzulande überdurchschnittlich. Die Werte lägen über den Erwartungen, lobte Analyst Akhil Dattani von der Bank JPMorgan. Die "T-Aktie" stieg um etwa 1,5 Prozent und gehörte zu den Favoriten im Dax.

Auf Konzernebene wuchsen die Erlöse im Auftaktquartal um 0,3 Prozent auf 27,8 Milliarden Euro und das bereinigte operative Ergebnis um 0,9 Prozent auf zehn Milliarden Euro. Damit traf die Telekom weitgehend die von ihr erhobenen Analystenprognosen.

Durch die Einnahmen aus dem Verkauf der Mehrheit am Funkturm-Geschäft verringerte sich die Verschuldung im Vergleich zum Jahreswechsel um mehr als zehn Milliarden auf 93 Milliarden Euro. Durch diesen Effekt vervielfachte sich zudem der Netto-Quartalsgewinn auf 15,4 Milliarden Euro. "Wir haben durch den Teilverkauf im Sommer letzten Jahres eine Rekordbewertung erzielt und das sehen Sie jetzt an unseren Zahlen", sagte Höttges. (Bericht von Hakan Ersen, redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)