Die Corona-Krise hat Wirtschaft und Gesellschaft weltweit im Griff. Zwar melden erste Länder wie China eine Rückkehr zur Normalität. Die Bilder massiver Kontrollmassnahmen in der Öffentlichkeit machen aber deutlich, dass man von einer Situation, wie sie vor dem Ausbruch der Pandemie bestand, noch weit entfernt ist.
"In anderen Teilen der Welt, unter anderem den USA und Teilen Europas, tobt weiterhin der Kampf gegen das Coronavirus, spaltet zunehmend die westlichen liberalen Gesellschaften und lähmt die Weltwirtschaft. Eine globale Rezession ist unausweichlich und die psychologischen, sozialen und wirtschaftlichen Folgen von Covid-19 werden Narben hinterlassen, mit denen wir uns noch lange auseinandersetzen müssen", sagt Frank Fischer, CIO von Shareholder Value Management.
Amazon & Co. gehen gestärkt aus der Krise hervor
Nach den starken Einbrüchen an den Weltbörsen im März (hier spielte auch noch der Preiskrieg beim Öl zwischen Russland und Saudi-Arabien eine Rolle), machte sich im April an den Börsen vorsichtiger Optimismus breit. Dieser war vor allem in den massiven politischen und monetären Aktionen begründet: Anders als zu Zeiten der Finanzkrise, als insbesondere Europa nur langsam Massnahmen ergriff, haben die Regierungen diesmal weltweit zwar nicht konzertiert, aber zumindest schnell gehandelt.
Trotzdem wird es 2020 zu einer echten Weltrezession kommen, was auf die Unternehmensergebnisse durchschlagen wird, wie die laufende Berichtssaison zeigt. "Bei den Unternehmen trennt sich in der Krise nun die Spreu vom Weizen. Branchen wie Gastronomie, Reise- und Luftfahrtunternehmen liegen am Boden. Hier kommen die Liquiditätshilfen in einigen Fällen möglicherweise zu spät", meint Fischer.
Aber andere Branchen konnten in der Krise sogar zulegen. Dazu gehören die FAANG-Werte Facebook, Apple, Amazon, Netflix und Google/Alphabet, sowie Microsoft. Die in der Lockdown-Phase besonders gefragten Dienste von Amazon und Netflix führten bei deren Aktien sogar zu neuen Höchstkursen. Homeoffice, Online-Konferenzen und ein schneller Datenaustausch und -zugriff haben in der Krise stark an Bedeutung gewonnen. Das kommt vor allem Microsoft, Alphabet, Cisco und Apple zugute. Und nicht zu vergessen: Mit Ausnahme von Netflix hatten all diese Unternehmen bereits vor der Krise sehr tiefe Taschen, sprich hohe Cash-Reserven. Das macht sie weniger anfällig als etwa Unternehmen, deren Bilanzen schon vor dem Virus-Ausbruch 'auf Kante genäht' waren.
Zu den Gewinnern im Shareholder Value Management Portfolio gehört laut Fischer auch der Portfoliowert secunet Securities, der mit seiner Sicherheitssoftware durch die Corona-Krise so etwas wie eine Sonderkonjunktur erlebt. Denn mit der gestiegenen Bedeutung von Online-Diensten zu Hochzeiten des Homeoffice und des beruflichen und privaten Social Distancing steigt das Bedürfnis nach Cybersicherheit in gleichem Masse. Das treibt Unternehmen, Ämter und Verbände dazu, ihre IT-Systeme auf Sicherheitslücken hin überprüfen zu lassen. Und davon profitiert secunet Securities. Das Essener Unternehmen bietet Lösungen rund um IT-Sicherheit und IT-Hochsicherheit an. Die Aktie notiert mittlerweile auf einem Allzeithoch. Ein echter Gewinner der Corona-Krise.
Jetzt schlägt die Stunde des aktiven Managements
"Wir fokussieren uns bei der Zusammenstellung des Portfolios unserer Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen auf Unternehmen, die gut gemanagt sind und auch nach der Krise ihre Marktposition behaupten können. Solche Unternehmen haben einen breiten 'Burggraben' um ihr Geschäftsmodell aufgebaut, sie haben also strukturelle Wettbewerbsvorteile, sowie eine gewisse Preissetzungsmacht", erklärt Fischer.
Shareholder Value Management geht davon aus, dass die Märkte noch eine Weile volatil bleiben und es noch einige Monate dauert, bis sich die Wirtschaft weltweit wieder halbwegs eingependelt hat. Aber die Fiskalpolitik und die enorme Liquidität würde den Markt weiterhin anschieben. Dies werde über kurz oder lang zu substanziell steigenden Kursen führen. "Trotzdem agieren wir weiterhin vorsichtig, denn wir wollen langfristig investieren. Für uns spielen bei der Qualität der Unternehmen, deren Bilanzen und ihre Verschuldung eine wichtige Rolle. Gleichzeitig ist die Liquidität der Positionen ein Faktor, um das Portfolio schnell anpassen zu können, wenn es noch einmal Abwärts geht. Solche Aktien lassen sich nicht über einen passiven Ansatz identifizieren. Deshalb schlägt jetzt auch die Stunde des aktiven Fondsmanagements", betont Fischer.