Eine repräsentative Umfrage des Online-Vergleichsdienstes comparis.ch zeigt, dass 43 Prozent der Schweizer Bevölkerung glauben, dass das Bezahlen mit dem Smartphone die klassischen Debit- und Kreditkarten ablösen wird. Im Vorjahr waren erst 38 Prozent dieser Ansicht.

Aber es waren auch noch nie so viele Karten im Umlauf. Und die damit getätigten Transaktionen nehmen laufend zu. Die Einführung der Kontaktlosfunktion vor rund vier Jahren löste einen regelrechten Boom aus: Die Anzahl der Debitkarten-Transaktionen hat in dieser Zeit laut der Schweizerischen Nationalbank um fast 40 Prozent auf über 890 Millionen pro Jahr zugelegt. Für das kontaktlose Zahlen zückt die Schweizer Bevölkerung gemäss der Comparis-Umfrage hauptsächlich die Debitkarte (28 Prozent) – gefolgt von der Kreditkarte (27 Prozent).

Smartphone ist noch Randerscheinung
Fast 43 Prozent der Bevölkerung glauben zwar, dass sich das Smartphone gegen die klassischen Debit- und Kreditkarten durchsetzen wird. Doch ist davon in der Praxis noch wenig zu spüren. Das kontaktlose Bezahlen per Smartphone liegt mit 2,6 Prozent abgeschlagen auf dem dritten Platz. Damit hat der Anteil der Personen, die für das bargeldlose Bezahlen vorzugsweise das Smartphone verwendet, im Vorjahresvergleich sogar leicht abgenommen (Vorjahr: 3,4 Prozent). Und nur gerade zwei Prozent der Befragten nennen Mobile Payment wie Apple Pay, Samsung Pay und Twint als bevorzugtes Zahlungsmittel. Damit bleibt das Smartphone als Zahlungsmittel immer noch eine Randerscheinung.

"Gegenüber Debitkarten mit Kontaktlosfunktion bietet das Bezahlen mit Smartphone an Verkaufspunkten aktuell kaum Mehrwert", erklärt Jean-Claude Frick, Digital-Experte bei comparis.ch. Das Bezahlen mit Kontaktlosfunktion sei einerseits schneller als das Bezahlen mit dem Smartphone. Andererseits sei die Kontaktlosfunktion unabhängig vom Kartenanbieter praktisch überall akzeptiert. Im Gegensatz dazu stellten die drei untereinander inkompatiblen Systeme Apple Pay, Twint und Samsung Pay eine grosse Hürde für eine flächendeckendere Nutzung dar.

Mobile Payment gewinnt bei Peer-to-Peer an Beliebtheit
Die Zukunft der Debit- und Kreditkarten steht dennoch auf tönernen Füssen. So zeigt sich eine klare Zunahme der Akzeptanz für Mobile Payment. Letztes Jahr gaben noch zwei Drittel der Umfrageteilnehmer an, Mobile Payment überhaupt nie zu nutzen. Heute ist es nur noch gut die Hälfte. Mehr als jeder Achte verwendet Mobile Payment sogar mindestens einmal wöchentlich. "Aktuell bietet Mobile Payment vor allem im Peer-to-Peer-Bereich Mehrwert für die Konsumenten", ergänzt Frick. Das würden beispielsweise auch die Nutzerzahlen von Twint zeigen. Rund die Hälfte der Transaktionen würden auf Überweisungen von Individuum zu Individuum entfallen.

Debitkarte überflügelt Bargeld
Mittlerweile verfügen 70 Prozent aller Debitkarten sowie 95 Prozent der Kreditkarten über eine Kontaktlosfunktion. Diese Umrüstung der Karten bleibt nicht folgenlos, denn kontaktloses Bezahlen ohne die Eingabe eines PIN-Codes erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Bereits 58 Prozent geben an, die Kontaktlosfunktion zu nutzen. Vor einem Jahr waren es erst 49 Prozent.

Die breite Akzeptanz von kontaktlosem Bezahlen mit Karte bremst nicht nur Mobile Payment aus. Nur noch 36 Prozent der Umfrageteilnehmer nennen Bargeld als bevorzugtes Zahlungsmittel. Damit fällt Bargeld erstmals auf Platz zwei zurück. Neuer Spitzenreiter ist die Debitkarte: 38 Prozent geben an, dieses Zahlungsmittel zu bevorzugen. 

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