Der Euro kostet aktuell 0,9574 Franken nach 0,9570 im frühen Geschäft. Derweil wird der Dollar zu 0,8849 nach 0,8854 Franken ebenfalls kaum verändert gehandelt. Damit hat der Franken kaum auf den überraschenden Rücktritt des langjährigen Präsidenten der Schweizerischen Nationalbank (SNB) reagiert. Thomas Jordan wird die SNB Ende September verlassen. Zu einem möglichen Nachfolger machte die Notenbank keine Angaben.
«Nach der Bewältigung der verschiedenen Herausforderungen der letzten Jahre ist nun der richtige Zeitpunkt gekommen, von meinem Amt zurückzutreten», erklärte Jordan. Dass es nun zu einem Vakuum in der SNB komme, glauben befragte Ökonomen nicht. «Die SNB ist als Institution gut organisiert», sagte etwa Thomas Stucki, CIO der St. Galler Kantonalbank.
Auch der Euro hat sich am Berichtstag kaum von der Stelle bewegt. Aktuell kostet die Gemeinschaftswährung 1,0818 US-Dollar und damit etwa so viel wie im frühen Handel. Die am Vormittag veröffentlichten Daten zu den Konsumentenpreisen aus der Eurozone bewegten den Euro nicht nachhaltig. Die Inflation in der Eurozone hat sich im Februar erneut abgeschwächt, allerdings nicht ganz so stark wie erwartet. Die Inflationsrate sank von 2,8 Prozent im Vormonat auf 2,6 Prozent. Es war ein Rückgang auf 2,5 Prozent erwartet worden.
Derzeit wird darüber spekuliert, wann die EZB angesichts der sinkenden Inflation ihre Zinsen senken wird. Ökonomen bleiben vorsichtig. «Gerade im Dienstleistungssektor steigen die Löhne deutlich», schreibt Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank. Die Gefahr von Zweitrundeneffekten sei noch nicht gebannt. «Und gerade deshalb wird die EZB den Rückgang der Inflationsrate nicht zum Feiern nutzen», meint Gitzel. «Stattdessen dürfte die Lohnentwicklung weiter sorgfältig beobachtet werden und vorerst auch keine Zinssenkung lanciert werden.» Er rechnet im Juni mit einer ersten Senkung.
(AWP)