Zwar verfügten Privathaushalte in der EU über ein Sparvermögen von 35 000 Milliarden Euro, dieses werde über Anlagen in ausländische Fonds aber häufig exportiert, heisst es in dem Papier. Das Ausland profitiere damit von der Wertschöpfung der europäischen Unternehmen. Sparer müssten aber attraktive Anlagemöglichkeiten innerhalb der EU erhalten.
Auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron pochte am Donnerstag auf eine beschleunigte Umsetzung der angestrebten Kapitalmarktunion. «Jedes Jahr finanzieren unsere Ersparnisse in Höhe von etwa 300 Milliarden Euro die Amerikaner.» Das Geld flösse vor allem in Staatsanleihen oder als Risikokapital in die USA. «Das ist ein Unding.»
Seit Jahren wird in Brüssel an der Kapitalmarktunion gearbeitet. Bei dieser geht es im Kern darum, bürokratische Hürden zwischen den EU-Staaten abzubauen, um Unternehmen mehr Möglichkeiten zu geben, sich Geld zu beschaffen. Die EU möchte, dass mehr Kleinanleger an den hiesigen Finanzmärkten investieren, damit mehr Kapital für den grünen und digitalen Wandel zur Verfügung steht. Nach Jahren ohne grosse Fortschritte beim Zusammenwachsen der europäischen Kapitalmärkte hatten sich zuletzt die Staats- und Regierungschefs der EU gemeinsam dafür ausgesprochen, das Projekt stärker voranzutreiben./evs/DP/he
(AWP)