Der Rechtsstreit mit der US-Regierung hatte sich den Angaben des Unternehmens zufolge um ein Dialyse-Programm für Mitglieder und Pensionäre der amerikanischen Streitkräfte sowie deren Angehörige gedreht. Dabei seien die Leistungen von FMC im Verlauf mit reduzierten Sätzen vergütet worden. Diese Praxis sei inoffiziell gewesen, und die für das Programm zuständigen Stellen hätten es abgelehnt, daran etwas zu ändern. Fresenius Medical Care hatte daraufhin im Jahr 2019 Klage gegen die Vereinigten Staaten eingereicht. Mit dem nunmehr geschlossenen Vergleich sei der Rechtsstreit beendet.

FMC hatte erst Anfang des Monats seine Ziele überarbeitet und ohne Sonder- und Wechselkurseffekte ein Plus im niedrigen einstelligen Prozentbereich in Aussicht gestellt - zuvor war das Management bestenfalls von einem operativen Ergebnis auf Vorjahresniveau ausgegangen. 2022 hatte das operative Ergebnis 1,54 Milliarden Euro betragen.

Damit läuft es für FMC in diesem Jahr bisher besser als zunächst gedacht. Das Unternehmen steckt mitten im Umbruch. Der Blutwäschespezialist ächzt unter hohen Kosten und einem rückläufigen Umsatz, zudem starben in der Pandemie viele Dialysepatienten an Corona. Das Management um Konzernchefin Helen Giza steuert deshalb mit einem tiefgreifenden Sparprogramm gegen, dabei werden auch mehrere tausend Stellen abgebaut und Unternehmensteile verkauft. Viele Häuser wurden bereits geschlossen.

FMC war in der Pandemie in die Krise gerutscht und löste mehrere Gewinnwarnungen beim Mutterkonzern Fresenius aus. Dieser zog daraus Konsequenzen und will den Blutwäschespezialisten nicht mehr voll in der Bilanz berücksichtigen. Stattdessen wird der Dax -Konzern FMC nur noch entsprechend dem Anteil von gut einem Drittel als Finanzbeteiligung ausweisen. Der dafür nötige Rechtsformwechsel von FMC in eine Aktiengesellschaft soll bis Anfang Dezember abgeschlossen werden./tav/mne/men

(AWP)