Vor zwei Wochen hatte Galenica bereits die Umsatzentwicklung für die ersten sechs Monate veröffentlicht und gewarnt, dass der operative Gewinn (EBIT) durch Sondereffekte negativ beeinflusst ist.
So bestätigt die Gruppe in einem Communiqué vom Dienstag das Umsatzplus von 5,5 Prozent auf 1,85 Milliarden Franken. Das Umsatzwachstum der beiden Sparten Logistics & IT und Products & Care fiel ebenfalls wie bereits angekündigt aus. Die grössere Sparte Logistics & IT setzte 1,52 Milliarden Franken um, ein Plus von 5,8 Prozent. Der Bereich Products & Care steigerte die Einnahmen auf 804 Millionen bzw. um 4,2 Prozent.
Der EBIT wiederum wurde - wie bereits in Aussicht gestellt - durch Sonderfaktoren in der Höhe von 9,8 Millionen Franken belastet und kam bei 90,2 Millionen Franken zu liegen (-5,1%). Diese Sonderfaktoren würden sich auch auf das Gesamtjahr negativ auswirken, bestätigt die Gruppe die früheren Ankündigungen.
Gemeinschaftsunternehmen sorgt für Gewinnsprung
Derweil sorgt der Vollzug des Joint Ventures mit Redcare Pharmacy (ehemals Shop Apotheke), für einen ausserordentlichen Gewinn von 112,8 Millionen Franken aus dem nicht fortgeführten Geschäft. Dank diesem ausserordentlichen Ergebnis erhöhte sich der Reingewinn auf 187,3 Millionen (Vorjahr: 83,1 Mio).
Wie die Gruppe schreibt, habe sie mit dem Joint Venture mit Redcare den Grundstein für die führende Online-Apotheke der Schweiz gelegt. Zur Erinnerung: Galenica hatte Ende Mai angekündigt, die Geschäftstätigkeiten ihrer Spezialapotheke Mediservice in das neu gegründete Gemeinschaftsunternehmen einzubringen. Mediservice ist auf den Versand von rezeptpflichtigen Medikamenten fokussiert.
Im Rahmen der Vereinbarung hat Galenica 51 Prozent der Anteile an der Mediservice AG an die heutige Redcare Pharmacy verkauft und hält nun 49 Prozent an dem Gemeinschaftsunternehmen.
Redcare Pharmacy wiederum bringt shop-apotheke.ch in das Joint Venture ein. "Mit Redcare Pharmacy gewinnt Galenica eine starke Partnerin für das reine Online-Geschäft und kann mit dem Joint Venture in diesem Bereich schneller und stärker wachsen", so die Begründung.
Vernetzung und Digitalisierung im Fokus
Aber auch sonst setzt die Gruppe stark auf eine stärkere Vernetzung im Gesundheitswesen - auch in puncto Digitalisierung. Damit will Galenica den eigenen Angaben zufolge dazu beitragen, Prozesse für alle Beteiligten im Gesundheitswesen - vom Patienten, über Apotheken, Spitäler, Ärzten, Heimen bis zu den Krankenversicherern - einfacher, effizienter und sicherer zu gestalten und gleichzeitig den Kostendruck im Gesundheitssystem zu senken.
Auch mit der Strategie, die Apotheke als erste Anlaufstelle bei Gesundheitsfragen zu etablieren, trage die Gruppe dazu bei, die Gesamtkosten einer Behandlung zu senken. In den ersten sechs Monaten hat die Gruppe laut Communiqué auch hier weitere Fortschritte erzielt.
Ausblick bestätigt
Für den weiteren Geschäftsverlauf bestätigt Galenica die vor zwei Wochen angepasste Prognose. Beim konsolidierten Nettoumsatz wird ein Wachstum zwischen 3 und 6 Prozent angepeilt. Die Dividende soll mindestens auf Vorjahreshöhe ausfallen. Beim EBIT bestätigt Galenica die jüngst angepasste Prognose, dass dieser 2023 in etwa auf Vorjahresniveau erwartet wird.
Nachdem diese Zahlen überwiegend bereits bekannt waren, stellten sie denn auch keine grosse Überraschung dar, sind sich Analysten einig. Am Markt reichen die Daten am Dienstagvormittag immerhin für ein Kursplus von 0,5 Prozent aus.
hr/tt