Im dünnen Vorweihnachtshandel fielen die Benchmark-Futures am Freitag um bis zu 8,8 Prozent. Auf Wochensicht sind die Preise mehr als 25 Prozent abgesackt.

Meteorologen rechnen bis Anfang Januar mit durchschnittlichen bis überdurchschnittlichen Temperaturen, wobei es in Teilen Zentral- und Südeuropas ungewöhnlich warm sein dürfte. Ein reichliches Angebot an Flüssiggas, überdurchschnittlich volle Speicher und die typische Verlangsamung der industriellen Nachfrage zum Jahresende hin tragen ebenfalls zum Preisrückgang bei.

Wintereinbruch könnte LNG-Lieferungen beeinflussen

Im Fokus der Händler indessen steht der Preisabstand zwischen der Region zu Asien, da LNG-Lieferungen dorthin gehen könnten, wenn dies rentabler wird. Ein Wintereinbruch, der weite Teile der USA heimsucht, droht derweil die LNG-Exporte von der Golfküste vorübergehend zu unterbrechen. Dies könnte auf Sicht der kommenden Tage den europäischen Markt beeinflussen.

Das für Preisrückgänge sprechende Wetter gleiche immer wieder andere Faktoren wie zum Beispiel den Wintereinbruch in den USA aus, erklären die Analysten des Handelsunternehmens Energi Danmark. "Da die Speicherstände hoch bleiben, kann nicht viel die Gaspreise davon abhalten, weiter zu sinken."

Gas zur Lieferung in den Niederlanden im nächsten Monat kostete um 10:49 Uhr MEZ 8,1 Prozent weniger als am Vorabend. Der europäische Benchmark-Kontrakt notierte bei 84,45 Euro je Megawattstunde. Der Preis lag damit auf dem niedrigsten untertägigen Stand seit dem 14. Juni.

(Bloomberg)