Die Aktie schwankte zwischen Gewinnen und Verlusten und gab am späten Vormittag um 0,8 Prozent auf 60,70 Euro nach. Im laufenden Jahr hat der Kurs damit um 27 Prozent angezogen.
Rizk Maidi vom Analysehaus Jefferies resümierte ein gutes Quartal mit Auftragseingängen, die den Schätzungen entsprochen hätten. Beim Umsatz habe Gea den Konsens zwar knapp verfehlt, das bereinigte operative Ergebnis liege aber zwei Prozent darüber.
Positiv entwickelte sich die Auftragslage in Nordamerika, im deutschsprachigen Raum sowie in Osteuropa und Nord- und Mitteleuropa. Rückgänge in anderen Regionen konnten mehr als ausgeglichen werden, so das Unternehmen. Gea konnte insbesondere Bestellungen für Anlagen für Melktechnik und Nutztierhaltung einheimsen, aber auch Anlagen zur Verarbeitung von Lebensmitteln und für die pharmazeutische Produktion liefen gut. Der Auftragseingang wuchs im Jahresvergleich um 5,5 Prozent auf gut 1,37 Milliarden Euro. Ende des Quartals betrug der Auftragsbestand 3,1 Milliarden Euro.
Der Umsatz zog in den drei Monaten bis Ende September um 1,2 Prozent auf knapp 1,37 Milliarden Euro an. Deutlicher fiel der Anstieg beim operativen Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) aus, das Gea vor Umbaukosten um fast sieben Prozent auf 231,7 Millionen Euro steigerte. Grund für den Anstieg seien positive Margeneffekte im Service- und Neumaschinengeschäft gewesen, hiess es. Die entsprechende Marge kletterte von zuvor 16,1 auf 17,0 Prozent. Der Nettogewinn verbesserte sich um fast 8 Prozent auf 120,8 Millionen Euro.
Für das laufende Jahr peilt Gea weiterhin ein organisches Umsatzwachstum von 2 bis 4 Prozent und eine operative Marge (Ebitda vor Restrukturierungsaufwand) von 16,2 bis 16,4 Prozent an.
Derweil macht Gea-Chef Klebert die Zollpolitik der USA unter ihrem Präsidenten Donald Trump kaum Sorgen. «Wir haben bislang nicht gesehen, dass in Nordamerika Projekte verschoben werden», sagte der Unternehmenslenker der «Börsen-Zeitung». Die Amerikaner kauften weiterhin die Anlagen des Unternehmens. Die USA würden für eine knappe Milliarde Euro Umsatz stehen, Importe machten dabei 350 bis 400 Millionen Euro aus. «Das sind alles Anlagen, bei denen es keine direkten amerikanischen Wettbewerber gibt», fügte der Manager hinzu. Deshalb gelinge es Gea, die Zölle eins zu eins an die Kunden weiterzugeben.
Gea stellt etwa Anlagen für Bierbrauereien, Zentrifugaltechnik, Ventile, Melkroboter, Fütterungsanlagen und Gefriertrockner her und beliefert damit Branchen wie Agrar, Lebensmittel, Getränke und Pharma. Der Firmenname geht auf die Gesellschaft für Entstaubungs-Anlagen zurück, die vor mehr als 100 Jahren gegründet wurde./mne/tav/mis
(AWP)