Konzernchef Carsten Knobel zeigt sich trotz des schwachen Jahresstarts zuversichtlich, dass Henkel die Ziele für 2025 erreichen kann. Er rechnet weiter mit einem stärkeren zweiten Halbjahr. «Die Volatilität und Unsicherheit in den globalen Märkten hat seit Jahresbeginn deutlich zugenommen», sagte Manager Knobel laut Mitteilung vom Donnerstag in Düsseldorf. Das schwierigere geopolitische und gesamtwirtschaftliche Umfeld habe sowohl die industrielle Nachfrage als auch die Konsumentenstimmung - speziell in Nordamerika - beeinflusst.
In den ersten drei Monaten konnte Henkel auch mit höheren Preisen den Rückgang der verkauften Mengen nicht ausgleichen. Konzernweit sank so der Umsatz um 1,4 Prozent auf rund 5,2 Milliarden Euro. Organisch, also ohne Währungseffekte und Zu- und Verkäufe von Unternehmensteilen, betrug der Rückgang ein Prozent.
In der Konsumentensparte mit Produkten wie Schauma-Shampoo, Fa-Deo oder Persil-Waschmittel sank der Erlös im vergangenen Quartal organisch um 3,5 Prozent. Hier hätten zudem Probleme in den Lieferketten belastet, hiess es. Auch seien die Vergleichszahlen des Vorjahres stark gewesen. Im Klebstoffgeschäft unter anderem mit Marken wie Pritt und Pattex konnte Henkel durch einen «ausgewogenen Preis- und Mengenmix» aber zulegen, dort betrug das organische Umsatzplus 1,1 Prozent.
Nach Absatzmärkten betrachtet waren die organischen Einbussen des Herstellers in Nordamerika mit 5,6 Prozent am höchsten. In Europa ging der Erlös aus eigener Kraft um knapp zwei Prozent zurück, während die Regionen Asien-Pazifik und Lateinamerika organisch zulegen konnten.
Analystin Celine Pannuti von der US-Bank JPMorgan sprach von erwartungsgemäss ausgefallenen Resultaten. Die schwache Entwicklung in der Konsumentensparte aber könnte auf der Investorenstimmung lasten. Der Markt erwarte sich hier Genaueres vom Konzern, wann es mit den Volumina in dem Geschäftsbereich wieder aufwärtsgehen könnte.
Das Henkel-Management hatte bereits zur Vorlage seiner Jahreszahlen für 2024 im März vor einem mauen Start in das neue Jahr gewarnt und organische Einbussen im Konsumentengeschäft von bis zu vier Prozent vorausgesagt. «Gleichzeitig verzeichneten wir weiterhin starke Brutto- und Ebit-Margen», sagte Knobel nun. Auf Basis der Erwartung einer Belebung im zweiten Halbjahr erwarte der Konzern daher für 2025 weiteres organisches Umsatzwachstum und eine fortgesetzte Ergebnisverbesserung.
Konkret hat Henkel bisher ein organisches Umsatzwachstum von 1,5 bis 3,5 Prozent in Aussicht gestellt. Die bereinigte Umsatzrendite (Ebit) soll im laufenden Jahr 14,0 bis 15,5 Prozent erreichen. Für das bereinigte Ergebnis je Aktie ist zu konstanten Wechselkursen ein Anstieg im niedrigen bis hohen einstelligen Prozentbereich vorgesehen. Gewinnkennziffern zum ersten Quartal veröffentlicht der Konzern traditionell nicht, erst zur Halbjahresbilanz lässt sich Henkel da in die Karten blicken.
Unterdessen haben die Düsseldorfer ihren bereits im Jahr 2022 verkündeten Umbau in der Konsumentensparte abgeschlossen. Als letzter Schritt wechselte im Frühjahr das Geschäft mit diversen Handelsmarken in Nordamerika den Eigentümer. Damit will sich der Konzern stärker auf sein Markenartikelgeschäft mit innovativen Produkten konzentrieren./tav/men/zb
(AWP)