«Der Kaufvertrag zwischen der Fridolin Medien AG - einer Tochtergesellschaft von Somedia - und der bisherigen Eigentümerin kann vollzogen werden», teilte das Medienhaus am Samstag mit. Laut Somedia begründet das Obergericht die Aufhebung der aufschiebenden Wirkung damit, dass die Erfolgsaussichten der Beschwerde als gering eingeschätzt werden.
Das Gericht halte ausserdem fest, dass «deutliche Anhaltspunkte» vorlägen, dass der Verkauf des «Fridolin» an die Somedia-Tochter «sachlich notwendig, unausweichlich und von höchster Dringlichkeit» war. Der abschliessende Entscheid des Obergerichts werde in den kommenden Wochen erwartet.
Somedia nehme den Entscheid des Obergerichts mit Erleichterung zur Kenntnis, erklärte CEO Thomas Kundert auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. «Für uns steht im Vordergrund, dass mit dem 'Fridolin' eine traditionsreiche Zeitung für die Region Glarus erhalten bleibt.
Später Kampf um die Übernahme
Die Aufschiebende Wirkung der Beschwerde vor dem Glarner Verwaltungsgericht hatte die bereits gerichtlich abgesegnete Übernahme der Traditionszeitung durch das Bündner Medienhaus blockiert.
Wie Kundert unlängst gegenüber Keystone-SDA erklärt hatte, richtet sich die Beschwerde gegen die Absetzung des ehemaligen Geschäftsführers der bisherigen Besitzerin der Zeitung. Die Beschwerde kritisiere auch die gerichtliche Genehmigung des Verkaufs des »Fridolin« an die Somedia-Tochtergesellschaft Fridolin Medien AG.
Die Beschwerde stammt aus dem Kreis des ehemaligen Geschäftsführers und seiner Partner. Sie entschlossen sich, den »Fridolin« gleichzeitig ebenfalls übernehmen zu wollen - notabene nachdem die Übernahme durch die Somedia gerichtlich bereits abgesegnet gewesen war.
Somedia betonte damals auf Anfrage von Keystone-SDA, dass das gerichtlich geleitete Verkaufsverfahren zur Sanierung der taumelnden Zeitung korrekt abgelaufen sei. Zudem habe das Medienhaus ein vertraglich verankertes Vorkaufsrecht auf den »Fridolin«.
Der »Fridolin" erscheint nach der Übernahme weiterhin wöchentlich und wird wie bisher an alle Haushalte verteilt, versicherte die neue Besitzerin. Die Weiterführung der Zeitung wird durch das bisherige Redaktionsteam sichergestellt.
(AWP)