Der Kreml hatte das vor rund einem Jahr geschlossene Abkommen am Montag ausgesetzt. Offiziell lief es am Montagabend aus. Nach Angaben der EU waren durch die Initiative fast 33 Millionen Tonnen Getreide und andere Lebensmittel aus der Ukraine über das Schwarze Meer ausgeführt worden. Selbst während des Krieges blieb die Ukraine im Jahr 2022 den Angaben zufolge der grösste Weizenlieferant des Welternährungsprogramms (WFP) und lieferte mehr als die Hälfte der weltweiten Weizenbeschaffung des WFP.
Mit dem Auslaufen des Abkommens könnte der Druck auf Lebensmittelpreise steigen, worunter vor allem Menschen in ärmeren Ländern leiden würden. Abhilfe schaffen zumindest zum Teil eigens von der EU und der Ukraine ausgebaute Handelswege über Flüsse, Schienen und Strassen. Über die sogenannten Solidaritätskorridore sind nach EU-Angaben seit Kriegsbeginn bis Ende Juni 41 Millionen Tonnen Getreide, Ölsaaten und andere landwirtschaftlichen Produkte aus der Ukraine exportiert worden.
Rund 60 Prozent der ukrainischen Getreideexporte sind nach EU-Angaben seit Beginn des Krieges über die Solidaritätsrouten abgewickelt worden und die restlichen rund 40 Prozent über das Schwarze Meer. Inwiefern die Solidaritätshandelswege noch weiter ausgebaut werden können, war zunächst unklar. Zudem war der Export über diesen Weg in der Vergangenheit verhältnismässig teuer./mjm/DP/jha