«Wenn wir keine besseren Angebote bekommen (...) werden wir das Ganze noch weiter verstärken», sagte UAW-Präsident Shawn Fain am Sonntag im TV-Sender CBS. «Wir sind bereit, alles zu tun, was wir tun müssen.» Die Gewerkschaftsmitglieder hätten «die Nase voll».
Die Beschäftigten der «Big Three» - General Motors, Ford und Stellantis mit der Marke Chrysler - hatten in der Nacht zum Freitag erstmals gleichzeitig in mehreren Werken ihre Arbeit niedergelegt. Die UAW verlangt angesichts der Profite der Autobauer deutliche Lohnerhöhungen - eine Forderung, die auch US-Präsident Joe Biden unterstützt.
Nach Gewerkschaftsangaben beteiligen sich derzeit 12'700 der von der UAW vertretenen 150'000 Beschäftigten an dem Streik. Betroffen sind ein General-Motors-Werk in Wentzville (Missouri), ein Stellantis-Werk in Toledo (Ohio) sowie eine Fabrik von Ford in Wayne (Michigan).
Die UAW fordert Gehaltserhöhungen von rund 40 Prozent über vier Jahre. Nach ihren Angaben entspricht dies dem Einkommensanstieg der Top-Manager. Viele Arbeiter verweisen zudem auf die mageren Löhne und Leistungskürzungen, die sie nach der Finanzkrise im Jahr 2008 hinnehmen mussten, als General Motors und Chrysler Gläubigerschutz anmelden mussten. In den vergangenen Jahren erwirtschafteten die «Big Three» wieder hohe Gewinne.
Nach Angaben des Gewerkschaftschefs sind die Arbeitgeber in ihrem Angebot bislang nicht über 20 Prozent hinaus gegangen. Auch bei anderen Forderungen wie etwa zusätzliche Urlaubstage kommen die Verhandlungen nicht voran.
(AWP)