Wie die «Financial Times» am Mittwoch berichtete, hat Tribeca diese Woche einen Brief an den Verwaltungsrat von Glencore gesendet, in dem der Hedgefonds verschiedene Vorschläge macht zur Verbesserung des Aktienkurses. Glencore habe seit dem Börsengang im Jahr 2011 im Vergleich mit Konkurrenten eine schlechtere Aktienperformance vorzuweisen, so der Vorwurf von Tribeca. Der Hedgefonds kontrolliert über Aktien und Derivate einen Anteil von rund 300 Millionen US-Dollar an Glencore, wie die «FT» mit Bezug auf mit der Angelegenheit vertraute Personen schreibt.
Unter anderem fordert Tribeca Glencore auf, sein lukratives Kohlegeschäft zu behalten. Der Konzern hat bekanntlich vergangenes Jahr eine Mehrheit am Stahlkohle-Geschäft der kanadischen Teck-Gruppe übernommen und mit seinem eigenen Kohlegeschäft zusammengeführt. Damals kündigte Glencore an, dieses Geschäft dereinst abspalten und an die Börse bringen zu wollen. «Als wir die Transaktion ankündigten, sagten wir, dass wir die Absicht haben, das Unternehmen auszugliedern, und das ist auch unsere Absicht. Aber es hängt immer davon ab, was unsere Aktionäre wollen, und wir werden uns mit unseren Aktionären beraten», hatte Glencore-CEO Gary Nagle bei der Präsentation der Jahreszahlen im Februar noch gesagt.
Tribeca bemängelt laut dem Artikel zudem London als Hauptbörse für die Kotierung von Glencore. Die dortige Börse LSE habe einen «vergleichsweise geringen Appetit auf Bergbauinvestitionen» und sei deshalb nicht mehr für die Hauptkotierung von Glencore geeignet. Stattdessen solle das Unternehmen an die Börse in Sydney wechseln. Weiter empfiehlt der Hedgefonds laut der «FT» eine Erhöhung der Dividende durch die Einstellung von Aktienrückkäufen und die Veräusserung einer Minderheitsbeteiligung an der lukrativen Handelssparte über einen Börsengang.
Glencore gab auf Anfrage von AWP keinen Kommentar zum Artikel ab.
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(AWP)