"Die Wachstumsraten im ersten Quartal des laufenden Jahres sind richtig gut, stagnieren aber seit April. Der Boom dürfte sich demnach im zweiten Quartal etwas abschwächen", sagte Lüthi. 2019 hatte Globetrotter noch einen Umsatz in der Höhe von 242 Millionen Franken erzielt.

Insgesamt seien die Branchenumsätze wieder auf dem Niveau von 2019, also vor Ausbruch der Pandemie. Es würden aber weniger Kunden als vor der Krise reisen, sagte Lüthi weiter. "Das hat sicher mit der Inflation und der Klimadebatte zu tun. Die Umsätze sind deshalb höher, weil die Preise bei den Fernreisen je nach Route und Klasse um bis zu 35 Prozent gestiegen sind."

Seine Kritik an Billigreisen verteidigte der Globetrotter-Chef erneut: "Es gibt kein Menschenrecht auf billige Reisen." Beim Auto, beim Wohnen und bei den Kleidern sei es selbstverständlich, dass jede und jeder nach den eigenen Möglichkeiten budgetiert. "Ich muss mich damit abfinden, dass ich keinen Mercedes fahre oder nicht am Herrliberg wohne. Aber beim Reisen soll oft die Luxusvariante zum Billigpreis drin liegen?"

Eine Reise habe einen gewissen Wert. "Wenn man für ein Sackgeld nach London fliegen kann, um dort ein Wochenende zu verbringen, dann stimmt einfach etwas nicht mehr. Das Fliegen war bis vor der Pandemie zum Teil einfach zu günstig", sagte Lüthi.

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