Die Hoffnung auf sinkende Leitzinsen in den USA wurde durch den dortigen Arbeitsmarktbericht am vergangenen Freitag nochmal befeuert. Zudem treibt die Flucht in sichere Häfen den Preis für das Edelmetall unvermindert an.
Die Anleger hätten sich nach den US-Arbeitsmarktdaten massiv dem Gold zugewandt, schreibt beispielsweise Oddo BHF in einem Kommentar. Denn der US-Jobbericht überraschte durch seine Schwäche - nur 22'000 neue Stellen wurden geschaffen, die Arbeitslosenquote stieg auf 4,3 Prozent. Das schürt die Fantasie von möglicherweise sogar einer grossen Zinssenkung um 50 Basispunkte.
Hinzu kommt, dass im heutigen Tagesverlauf die Benchmark-Revision der Payrolls-Zahlen ansteht, wie die Commerzbank erinnert. Der Konsens gehe davon aus, dass im vergangenen Jahr rund 700'000 Stellen auf dem US-Markt weniger geschaffen wurden als ursprünglich gedacht. Sollte es hier zu einer Überraschung kommen, könnten die Fed-Zinssenkungserwartungen neue Nahrung bekommen.
Und diese Zinssenkungsfantasie schwächt den Dollar und gibt damit Gold Rückenwind, ergänzen die Experten des Edelmetallhändlers Heraeus. Hinzu komme die erstarkende Nachfrage nach Gold durch Zentralbanken weltweit - auch, um sich vom Dollar zu diversifizieren. Und gerade mit Blick auf die Zollpolitik der USA könnte dieser Trend anhalten. Insgesamt verstärke die Kombination aus geopolitischen Risiken wie dem Ukraine-Krieg und schwächeren Konjunktursignalen in den USA den «Fluchtreflex» vieler Investoren.
(AWP)