Der Preis für eine Feinunze Gold (etwa 31,1 Gramm) kletterte im frühen Handel um bis zu 1,7 Prozent auf knapp 4180 US-Dollar. Mit dem Rekord am Dienstag baute Gold die jüngste Gewinnserie aus. Binnen zwölf Handelstagen erreichte der Preis für eine Unze Gold bereits das achte Mal einen Rekordwert.

Bis 9 Uhr gab Gold die Gewinne wieder ab und lag mit rund 4110 Dollar in etwa auf dem Niveau vom Montagabend. Auf Jahressicht liegt der Goldpreis rund 56 Prozent im Plus. Damit steuert das Edelmetall auf das stärkste Jahresplus seit 1979 zu - damals war der Preis für eine Unze Gold knapp 127 Prozent gestiegen.

Neben Gold sind auch andere Edelmetalle zurzeit stark gefragt. So erreichte Silber in der Nacht auf Dienstag auch ein Rekordhoch. Der Preis für eine Unze zog um bis zu 2,2 Prozent auf 53,55 Dollar an. Auch beim Silber setzten danach Gewinnmitnahmen ein und der Kurs rutschte ins Minus. Das Jahresplus liegt beim Silber mit knapp 80 Prozent sogar noch über dem Anstieg beim Gold.

«Die Serie immer neuer Rekorde unterstreicht die aussergewöhnliche Stärke des aktuellen Aufwärtstrends», hatte Alexander Zumpfe, Edelmetallhändler bei Heraeus, am Montag gesagt. «Getrieben wird die Rally von einer seltenen Kombination aus geopolitischen Risiken, wachsender Sorge über die Weltkonjunktur und zunehmender Erwartung weiterer Zinssenkungen der US-Notenbank.»

Neben den politischen Rahmenbedingungen bleibt laut Zumpfe auch die fundamentale Nachfrageseite robust: Zentralbanken bauen ihre Goldreserven trotz der hohen Preise weiter aus, Zuflüsse in mit physischem Gold besicherte Wertpapiere bleiben stabil, und deutsche Privatanleger zeigen sich ungeachtet des Rekordniveaus weiterhin ausgesprochen kauffreudig. Für den Anstieg beim Silber seien die gleichen Gründe verantwortlich.

Gold und Silber schnitten im bisherigen Jahresverlauf auch besser ab als der Bitcoin, der teilweise wie auch Gold von den geopolitischen Krisen und der politischen Unsicherheit profitiert. Die älteste und bekannteste Digitalwährung der Welt hatte zwar am Montag vergangener Woche mit Kursen von mehr als 126'000 Dollar ebenfalls eine Bestmarke erklommen, gab aber zuletzt wieder nach.

Aktuell kostet der Bitcoin gut 115'000 Dollar. Seit Ende 2024 zog der Preis um knapp ein Viertel an und damit deutlich weniger als Gold. Mittel- und langfristig hat allerdings der Bitcoin die Nase vorn.

In den vergangenen drei Jahren hat der Kurs der Digitalwährung fast um 500 Prozent zugelegt. Damit hat sich der Preis für einen Bitcoin fast versechsfacht. Zum Vergleich: Gold legte seit Anfang Oktober 2022 um etwas mehr als 140 Prozent zu.

Noch deutlicher wird es beim Zehnjahresvergleich. Seit Herbst 2015 zog die Goldnotierung um knapp 250 Prozent an; diejenige des Bitcoins aber um circa 46'000 Prozent - sprich: Der Kurs ist um rund das 460-Fache gestiegen oder in absoluten Zahlen ausgedrückt von rund 250 Dollar im Herbst 2015 auf zuletzt circa 115'000 Dollar.

zb/mis/stk

(AWP)