Im August wurden noch gut 2,7 Tonnen Gold im Wert von gegen 240 Millionen Franken in die USA ausgeführt. Zum Vergleich: Im Juli waren es gut 54 Tonnen Gold im Wert von knapp 4,7 Milliarden Franken gewesen.
Der hohe Juli-Wert und auch die zum Teil sehr hohen US-Goldexporte in den Vormonaten haben mit US-Präsident Donald Trump zu tun. Der Machtwechsel zu Trump führte wegen der grassierenden Unsicherheit zu einer sehr hohen Goldnachfrage in den USA - und dieses Gold musste meist einen Umweg über die Schweiz machen. Denn in der Schweiz sind mehrere grosse Gold-Raffinerien ansässig, die auch Barren in verschiedene Grössen umschmelzen. Das Land ist im Goldhandel quasi eine Drehscheibe.
Im Juli dürften zudem Vorzieheffekte eine Rolle gespielt haben. Denn damals bestanden hohe Unsicherheiten zu den künftigen Zöllen auf Gold. Trump erklärte dann aber im August, dass Gold nicht mit Zöllen belegt werden. Ursprünglich sollte auch auf Goldbarren, die aus der Schweiz in die USA exportiert werden, ein Zoll von 39 Prozent entfallen.
Hohe Exporte zu Jahresbeginn
Seit Anfang Jahr summieren sich nun die Goldexporte der Schweiz in die USA auf knapp 537 Tonnen und einen Wert von gut 44,5 Milliarden Franken. Die Edelmetallexporte vergrössern den Handelsbilanzüberschuss der Schweiz gegenüber den USA deutlich. Das galt mit als ein Grund für Trumps «Zollhammer» in Höhe von 39 Prozent. Denn das Defizit mit der Schweiz wird von Washington insgesamt betrachtet.
Die Goldexporte der Schweiz werden in den Medienmitteilungen des BAZG zum Schweizer Aussenhandel jeweils nicht behandelt. Die nach dem «Total 1» publizierten Daten schliessen den Handel mit Gold und anderen Edelmetallen aus, ebenso den Handel mit Edel- und Schmucksteinen sowie mit Kunstgegenständen und Antiquitäten.
(AWP)