«Diese geopolitischen Spannungen verleihen dem Goldpreis zusätzliches Momentum», sagte Analyst Salah-Eddine Bouhmidi vom Handelshaus IG. Zuvor hatte Israels Armee eigenen Angaben zufolge die Führungsspitze der islamistischen Hamas in Doha, der Hauptstadt des Golfstaats Katar, angegriffen. Der Nachrichtenkanal Al-Arabija berichtete, dass bei dem Angriff nach vorläufigen Informationen Chalil al-Haja getötet worden sei, der höchste Hamas-Führer im Ausland, der auch die Hamas-Delegation bei den indirekten Verhandlungen mit Israel um eine Waffenruhe leitet.

Neben den geopolitischen Risiken wird der Goldpreis auch durch die Aussicht auf sinkende Zinsen in den USA angetrieben, wobei die Anleger an den Finanzmärkten zuletzt auch verstärkt auf eine grosse Zinssenkung durch die US-Notenbank Fed um 0,50 Prozentpunkte spekulierten.

Seit Beginn des Monats befindet sich der Goldpreis im Höhenflug. In dieser Zeit hat sich das Edelmetall mehr als sechs Prozent verteuert. Mittlerweile summiert sich der Wertzuwachs seit Beginn des Jahres auf etwa 40 Prozent. Im laufenden Jahr hat mehrfach die Flucht in sichere Anlagehäfen für eine stärkere Nachfrage nach dem Edelmetall gesorgt. Gründe sind weitere geopolitische Risiken durch den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und die aggressive Zollpolitik der US-Regierung.

Für Auftrieb beim Goldpreis sorgte auch die Kursschwäche des US-Dollars, die auf die verstärkte Spekulation auf sinkende Zinsen folgte. Da Gold auf dem Weltmarkt überwiegend in US-Dollar gehandelt wird, macht eine Kursschwäche der amerikanischen Währung das Edelmetall ausserhalb des Dollarraums günstiger, was die Nachfrage verstärkt.

Zuletzt hatte die US-Investmentbank Goldman Sachs sogar die Einschätzung vertreten, dass der Goldpreis noch viel höher steigen könnte - bis auf fast 5.000 Dollar die Unze. Dies sei aber nur dann zu erwarten, wenn die Unabhängigkeit der US-Notenbank Fed beeinträchtigt werde und Anleger einen Teil ihrer Bestände an Staatsanleihen in Gold umschichten./jkr/jsl/jha/

(AWP)