Der aktuelle Kurszuwachs ist umso bemerkenswerter, als die Rahmenbedingungen eigentlich weniger für steigende Preise sprechen. So hat mit Christopher Waller ein hochrangiger US-Notenbanker die Erwartungen auf bald fallende Leitzinsen unlängst gedämpft. Gerade die Aussicht auf sinkende Zinsen war bisher ein besonders starkes Argument für steigende Goldpreise, weil das zinslose Edelmetall bei niedrigeren Zinsen attraktiver wird.
Auch der zwischenzeitlich aufwertende Dollar konnte dem Goldpreis am Donnerstag wenig anhaben, obwohl eine teurere US-Währung am Goldmarkt meist für Belastung sorgt. Ausschlaggebend dafür sind Wechselkurseffekte. Expertin Thu Lan Nguyen von der Commerzbank spricht deshalb von «Teflon-Gold», an dem zurzeit einiges abperle.
Es gibt allerdings auch Faktoren, die nach wie vor für steigende Goldpreise sprechen. Fachleute nennen vor allem die grossen geopolitischen Risiken in der Welt, die Gold als Krisenwährung attraktiv machen. Genannt wird auch die anhaltend hohe Nachfrage seitens grosser Notenbanken, insbesondere der chinesischen Zentralbank./bgf/jsl/mis
(AWP)