Der Goldpreis nähert sich damit dem Rekordhoch von Mitte April bei 3.500 Dollar. Im Mai war Gold zwischenzeitlich bis auf 3.120 Dollar gefallen, konnte sich aber zuletzt deutlich erholen. Im Verlauf der Handelswoche ist der Goldpreis mittlerweile etwa 150 Dollar gestiegen.

Zuletzt hat eine Zuspitzung im Zollstreit der USA mit der EU die Anleger wieder verstärkt in den sicheren Anlagehafen Gold getrieben. Trump hatte auf seinem Online-Sprachrohr Truth Social Strafzölle auf Produkte aus der Europäischen Union in Aussicht gestellt. Diese sollten am 1. Juni in Kraft treten.

Zuvor hatten bereits Sorgen über die US-Verschuldung für eine stärkere Nachfrage nach Gold gesorgt. Im Verlauf der Woche passierte ein vom US-Präsidenten vorangetriebenes Steuer- und Ausgabengesetz das Repräsentantenhaus. Geplant ist mit dem Paket unter anderem, Steuererleichterungen aus Trumps erster Amtszeit dauerhaft zu verlängern.

Sollte das «massive Fiskalpaket» der US-Regierung wie geplant umgesetzt werden, dann werde dies die Tragfähigkeit der US-Schulden infrage stellen, sagte Rohstoffexpertin Thu Lan Nguyen von der Commerzbank. Zudem verwies die Experten auf die jüngste Herabstufung der Kreditbewertung der USA durch die Ratingagentur Moody's. Diese hatte der grössten Volkswirtschaft der Welt vor einer Woche die Spitzenbewertung entzogen. «All dies erodiert den Status von US-Staatsanleihen als sicherer Hafen, sodass Gold in unsicheren Zeiten verstärkt nachgefragt wird», sagte Nguyen.

Seit dem Frühjahr 2020 hat sich der Goldpreis etwa verdoppelt. Gründe für den Anstieg sind unter anderem die geopolitischen Spannungen, die zwischenzeitlich hohe Inflation und eine erhöhte Nachfrage von Zentralbanken. Bei Anlegern gilt Gold als sogenannter sicherer Hafen in unsicheren Zeiten./jkr/jha/

(AWP)