«Wie Sie sehen können, herrscht hier Chaos und Verwüstung», sagte Pritzker mit ernster Miene. Die Leute würden «gezwungen, Hotdogs mit Ketchup zu essen» - ein kulinarisches Tabu in der Metropole im Mittleren Westen. «Es ist eine Herausforderung, hier in Chicago zu überleben», fügte Pritzker hinzu.
Kimmel rief Zuschauer in «vom Krieg zerstörten Gemeinden» der USA dazu auf, ähnliche Videos unter dem Hashtag «#ShowMeYourHellHole» - auf Deutsch: «Zeigt mir euer Höllenloch» - hochzuladen.
Trump: «Feind im Innern»
Mit der Aktion reagierten Pritzker und Kimmel auf Trumps Darstellung demokratisch regierter Grossstädte als angeblich von Kriminalität und Unruhen völlig überforderte Kommunen, wo - auch mit Hilfe der Nationalgarde - hart durchgegriffen werden müsse. Der US-Präsident greift dabei zu martialischer Sprache und spricht etwa von einem «Feind im Inneren». Die US-Hauptstadt Washington nannte er ein «Rattenloch», Chicago ein «Kriegsgebiet» und Portland einen «brennenden Höllenschlund».
Unterstützung erhält Trump von republikanischen Gouverneuren, die normalerweise die Kontrolle über die Nationalgarde ihrer Bundesstaaten haben. In Chicago und Portland unterbanden Gerichte entsprechende Einsätze aber vorläufig.
Pritzker: «Trumps Invasion»
Pritzker spricht von «Trumps Invasion». Er und andere Demokraten werfen Trump vor, den Einsatz des Militärs im Inneren schrittweise zu normalisieren und damit gegen politische Gegner vorzugehen.
Kimmels Sendung war jüngst nach einer kurzen Pause wieder auf die Bildschirme zurückgekehrt. Der Sender ABC und seine Partnerunternehmen hatten die Ausstrahlung zwischenzeitlich ausgesetzt, nachdem Kimmel mit Kommentaren zum tödlichen Attentat auf den rechten Aktivisten Charlie Kirk für Kontroversen gesorgt hatte. Die Aussetzung hatte für eine Debatte um Meinungsfreiheit gesorgt, die hohe Wellen schlug./gei/DP/men
(AWP)