Der starke Auftragseingang folgte auf eine Stagnation im Monat zuvor. Das Bundesamt hat die Daten für November nach unten revidiert, nachdem zunächst ein leichter Anstieg beim Auftragseingang um 0,3 Prozent gemeldet worden war. Im Jahresvergleich stieg der Auftragseingang im Dezember um 2,7 Prozent. Auch in dieser Betrachtung fiel der Ordereingang deutlich besser als erwartet aus.
Ausschlaggebend für die starke Entwicklung waren Grossaufträge. Wie das Statistische Bundesamt weiter mitteilte, ist der Auftragseingang ohne Grossaufträge im Dezember um 2,2 Prozent im Monatsvergleich gefallen. Erneut seien die Ordereingänge «stark durch Schwankungen bei Grossaufträgen geprägt», heisst es in einer zeitgleich veröffentlichten Stellungnahme des Bundeswirtschaftsministeriums.
Nach Einschätzung von Thomas Gitzel, Chefvolkswirt bei der VP Bank, fügen sich die Auftragsdaten nahtlos in das Muster der Vormonate ein. Die Auftragseingänge seien im Gesamtjahr 2023 von Grossaufträgen innerhalb des sonstigen Fahrzeugbaus stark beeinflusst gewesen. Hierzu zählen unter anderem der Bau von Flugzeugen, Schiffen und Zügen.
«Vor allem der sonstige Fahrzeugbau und elektrische Ausrüstungen verzeichneten kräftige Zuwächse», schreiben Experten des Wirtschaftsministeriums. Zuwächse habe es aber auch in den metallerzeugenden Betrieben und in der Pharmaindustrie gegeben. Die Bereiche Kraftfahrtzeuge und Kfz-Teile, Maschinenbau und chemische Erzeugnisse hätten hingegen Rückgänge gemeldet, heisst es weiter.
Den Rückgang im «gewichtigen Bereich Kfz/Kfz-Teile» betrug nach Angaben des Ministeriums im Dezember fast 15 Prozent im Monatsvergleich. Damit fiel der Rückgang in einem der wichtigsten Bereiche der deutschen Industrie deutlich stärker als im Maschinenbau und in der chemischen Industrie.
Nach Einschätzung des Analysten Ralph Solveen von der Commerzbank zeigen die Auftragsdaten, ohne Berücksichtigung der Grossaufträge, «dass eine Wende zum Besseren für die deutsche Industrie nicht in Sicht ist». Vielmehr sei zu befürchten, dass die deutsche Wirtschaft auch zu Beginn des neuen Jahres schrumpft und für das gesamte Jahr 2024 am Ende ein Minus zu Buche stehen werde./jkr/bgf/stk
(AWP)