Online- und Printberichterstattung nicht beeinträchtigt

Die SWMH habe den Zugriff unterbunden. Der Angriff habe sich gegen das zentrale Netzwerk der SWMH gerichtet, sagte ein Sprecher auf Anfrage. Über das Netzwerk seien auch alle Häuser der Verlagsgruppe betroffen. Zum Konzern gehören unter anderem noch die «Stuttgarter Zeitung» und die «Stuttgarter Nachrichten».

Die Online-Berichterstattung sowie die Produktion seien nicht beeinträchtigt - «alle Zeitungen erscheinen wie gewohnt.» Im Rahmen der Sicherheitsmassnahmen habe die SWMH für die Mitarbeitenden alternative Arbeitswege als «Workarounds» eingerichtet, sagte der Sprecher. «Deshalb haben die Mitarbeitenden erhöhten Aufwand.» So laufe zum Beispiel der Internetzugang über Umwege. Für Partner und Dienstleister besteht den Angaben nach kein zusätzlicher Handlungsbedarf zur Absicherung ihrer Systeme.

Erste ungewöhnliche Aktionen seien bereits am Wochenende Mitte Juli (12./13.) nachts festgestellt worden, sagte der Sprecher. Mehrere Geräte seien betroffen gewesen. Am Montag (14. Juli) habe das Haus die umfangreichen Sicherheitsmassnahmen vollzogen.

Zusammenarbeit mit Sicherheits- und Strafverfolgungsbehörden

Der Vorfall sei bei der zentralen Ansprechstelle für Cybercrime der Polizei gemeldet worden. Externe IT-Sicherheitsexperten seien für die Aufarbeitung eingebunden, hiess es weiter. Zudem arbeite die Gruppe eng mit den Sicherheits- und Strafverfolgungsbehörden zusammen, «um die Eindringlinge sowie deren Absichten zu identifizieren und das Sicherheitsniveau gemeinsam weiter zu erhöhen.» Auch die zuständigen Datenschutzbehörden seien bereits in Kenntnis gesetzt worden.

Die SWMH ist einer der grössten Zeitungsverlage in Deutschland mit aktuell rund 4.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Die Gruppe mit der «Süddeutschen Zeitung» verkauft gerade ihre Regionalzeitungen in Baden-Württemberg. Dieses Mediengeschäft - unter anderem mit «Stuttgarter Zeitung» und «Stuttgarter Nachrichten» - soll von der Neuen Pressegesellschaft rund um die «Südwest Presse» in Ulm zu gut 80 Prozent erworben werden, wie beide Häuser Ende Mai mitgeteilt hatten./slb/fd/DP/zb

(AWP)