Auf die Flugbuchungen hat der sechstägige Streik bis Montag nach Einschätzung des Airportchefs kaum Auswirkungen. Für ein kurzfristiges Umsteigen von der Bahn in den Flieger fehlten die Kapazitäten. «Die Flieger sind gut ausgelastet», sagte Kunsch. Es gebe nur noch wenige freie Plätze und die Preise seien enorm hoch. «Einer Airline fällt es zurzeit schwer, irgendwo noch mal ein Flugzeug herzuholen und eine Crew auf das Flugzeug zu setzen», erklärte Kunsch.

Der Lufthansa-Konzern hatte am Dienstag über eine höhere Nachfrage auf den innerdeutschen Strecken berichtet. Es gebe für den Streikzeitraum «einige zusätzliche Buchungen», hiess es. Man setze auch grössere Flugzeuge ein. Die Tochtergesellschaft Eurowings stellte eine sprunghaft gestiegene Nachfrage auf ihren innerdeutschen Strecken fest. In diesen Tagen verzeichne man die höchsten Buchungseingänge der vergangenen vier Jahre, sagte ein Sprecher. Als Marktführer an Flughäfen wie Düsseldorf, Hamburg, Berlin, Köln/Bonn und Stuttgart verfüge man aber noch über freie Kapazitäten.

Im seit November laufenden Tarifstreit bei der Deutschen Bahn ist es der vierte und mit sechs Tagen längste Arbeitskampf. Neben finanziellen Forderungen dreht sich die Auseinandersetzung vor allem um das Thema Absenkung der Wochenarbeitszeit für Schichtarbeiter. Die GDL will diese von 38 auf 35 Stunden bei gleichbleibendem Gehalt reduzieren. Die Bahn hat bisher ein Wahlmodell angeboten, das eine einstündige Absenkung ohne finanzielle Einbussen vorsieht. Wer sich dagegen entscheidet, erhält stattdessen 2,7 Prozent mehr Geld. Gewerkschaftschef Claus Weselsky sieht in der Offerte keine Grundlage für weitere Verhandlungen./bsp/DP/zb

(AWP)