Die Gruppe habe am Dienstag die Mitarbeitenden über den geplanten Umfang des Abbaus informiert, erklärte ein Firmensprecher auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP. Zuerst hatte die Agentur Reuters darüber berichtet. Insgesamt beschäftigt die neu formierte Helvetia Baloise mit Sitz in Basel rund 22'000 Mitarbeitende in acht europäischen Märkten.
Grösster Abbau in der Schweiz
Im Heimmarkt Schweiz dürften laut dem Sprecher in den Jahren 2026 bis 2028 zwischen 1400 bis 1800 und in Deutschland 260 bis 330 Jobs abgebaut werden. Dabei seien in der Schweiz vor allem Konzernfunktionen und Jobs im Innendienst betroffen, so der Sprecher weiter. Zur geplanten Reduktion werde im Januar ein Konsultationsverfahren gestartet.
In der Vergangenheit hatte der Chef der Gruppe, Fabian Rupprecht, bereits angekündigt, dass es im Zuge der Fusion zu einem Abbau von Doppelspurigkeiten kommen werde. In den Medien reichten die Spekulationen bis zu 2000 wegfallenden Jobs.
Basis für diese Spekulationen waren Aussagen des Managements zu den Synergien. Zwei Drittel des Synergiepotenzials von 350 Millionen Franken würden über den Stellenabbau realisiert, hatte es im September geheissen.
Neue Nummer zwei
Helvetia und Baloise hatten letzte Woche ihre Fusion abgeschlossen und bilden nun die Helvetia Baloise Holding. Mit der Zusammenlegung der beiden traditionsreichen Versicherungsgruppen entsteht der grösste Allbranchenversicherer in der Schweiz.
Im Heimmarkt steigt der Konzern im Leben- wie im Nichtlebengeschäft zur Nummer zwei hinter Swiss Life respektive der Mobiliar auf. In Europa reiht sie sich in Deutschland, Spanien, Italien, Frankreich, Belgien, Luxemburg, Österreich und im globalen Specialty-Teil in die «Top 10» der kotierten Versicherungen ein.
Produkte noch getrennt
Mit dem Abschluss der Fusion starte nun die operative Integration der Geschäftstätigkeiten beider Unternehmen, hiess es am letzten Freitag. Geplant seien die Zusammenführung von Produkten und Dienstleistungen, die Harmonisierung interner Prozesse sowie die Realisierung von Synergien.
Die Kundinnen und Kunden sollen während einer Übergangsphase weiterhin über die bestehenden Kanäle betreut werden. In den Märkten mit gemeinsamer Präsenz sollen künftig die Angebote aber «sukzessive zusammengeführt» werden.
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(AWP)
