Nach den israelischen und US-amerikanischen Angriffen im Juni verliessen IAEA-Inspektoren den Iran, und Teheran setzte die Kooperation mit der Atombehörde in Wien aus. Ende August konnte ein IAEA-Team erstmals wieder in den Iran reisen. Die Fachleute durften jedoch nur ein Kernkraftwerk inspizieren, nicht aber die mehr als 400 Kilogramm an hoch angereichertem Uran.
«Anlass zu ernster Sorge»
Diese Vorräte gäben «Anlass zu ernster Sorge», hiess es in dem nicht öffentlichen Bericht, welcher der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Grossi wies darauf hin, dass der Iran der einzige Staat ohne Atomwaffen sei, der über solches Material verfüge.
Die IAEA hatte sich in der Vergangenheit das Ziel gesetzt, eine mögliche missbräuchliche Verwendung dieses Urans für militärische Zwecke innerhalb eines Monats entdecken zu können. Nun seien schon zweieinhalb Monate seit der jüngsten Inspektion vergangen, hielt Grossi in seinem Bericht fest. Eine Überprüfung sei daher «überfällig».
Der Iran bestreitet, nach Atomwaffen zu streben. Doch am Mittwoch forderten Dutzende Parlamentsabgeordnete in Teheran einen raschen Austritt aus dem Atomwaffensperrvertrag, der es Ländern ohne Nuklear-Arsenal verbietet, an Atomwaffen zu gelangen. Hintergrund dieses Vorstosses ist die bevorstehende Wiedereinführung harter Atom-Sanktionen./al/DP/jha
(AWP)