Die Islamische Republik müsse nach den Attacken auf ihr Atomprogramm im Juni unverzüglich den Status seiner Nuklearanlagen und des darin gelagerten Materials an die IAEA melden, schrieb IAEA-Chef Rafael Grossi in dem Bericht. Das sei bislang nicht passiert.

Entsprechende Vereinbarungen mit der IAEA könnten vom Iran nicht einseitig aufgehoben werden, hielt Grossi fest. Die Überwachung des Atomprogramms sei «unabdingbar und dringend».

«Anlass zu grosser Sorge»

Grossi betonte erneut, dass insbesondere der unklare Verbleib von mehr als 400 Kilogramm an hoch angereichertem Uran «Anlass zu grosser Sorge» gebe. Dieses Material würde laut Experten für mehrere Atomwaffen ausreichen, wenn es zu einem noch etwas höheren Reinheitsgrad angereichert würde. Teheran bestreitet, solche Waffen bauen zu wollen.

Seit den Angriffen hat der Iran IAEA-Inspektoren nur Zugang zu einigen nicht beschädigten Nuklearanlagen gewährt, darunter das Atomkraftwerk in Buschehr und ein Forschungsreaktor in Teheran.

IAEA-Sitzung nächste Woche

Am Mittwoch waren Inspektoren in den Iran unterwegs, um erstmals seit Monaten auch Einrichtungen in Isfahan zu besuchen. Dieses Zugeständnis Teherans erfolgte nur eine Woche vor der Quartalssitzung des IAEA-Gouverneursrates, bei der das iranische Atomprogramm erneut im Fokus stehen wird.

Der Iran hatte sich 2015 in einem Abkommen verpflichtet, sein Atomprogramm einzuschränken. Nachdem die USA in der ersten Amtszeit von Präsident Donald Trump aus dem Pakt ausgestiegen waren, hielt Teheran die Beschränkungen nicht mehr ein. Deshalb wurden Ende September auf Initiative von Deutschland, Frankreich und Grossbritannien UN-Sanktionen gegen den Iran reaktiviert./al/DP/mis

(AWP)