Bisher habe die IAO sich nicht in nationale Debatten eingemischt, sagte Houngbo im am Dienstag publizierten Interview mit "Le Temps". Er hoffe, dass die Schweiz das Übereinkommen ratifizieren wird.
Houngbo räumte ein, dass die Schweiz zwar bereits über nationale Gesetze verfüge. Sie müsse aber mit gutem Beispiel vorangehen - insbesondere als Mitglied des Uno-Sicherheitsrates.
Die Rechtskommission des Ständerats wird am Dienstag ein zweites Mal darüber beraten. Der Ständerat hatte im vergangenen Herbst beschlossen, nicht auf die Vorlage einzutreten. Der Nationalrat stimmte dem Bundesbeschluss zur Genehmigung im Dezember zu.
Das Übereinkommen sieht ein gesetzliches Verbot von Gewalt und Belästigung am Arbeitsplatz vor. Weiter nennt es Massnahmen zur Prävention sowie Unterstützungs- und Abhilfemassnahmen. Die IAO verabschiedete es 2019. Bisher ratifizierten es 31 IAO-Mitgliedstaaten. Bisher lehnte es kein Mitgliedstaat ab. Es trat in Italien, El Salvador sowie in der Zentralafrikanischen Republik bereits in Kraft.
mk/
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Wenn es nicht zum Weinen wär, wäre es zum Lachen. Ausgerechnet Monsieur Houngbo, ehemaliger Premierminister von Togo, appelliert an die Schweizer Verantwortung gegen Gewalt am Arbeitsplatz. TOGO, bekannt als Zentrum des Menschenhandels und Drehkreuz des internationalen Handels mit Kindersklaven (Wikipedia).
Jetzt sitzt Monsieur Houngbo am schönen Genfer Hauptsitz der IAO und wenn er über die Gewalt am Arbeitsplatz was mitbekommt, dann vermutlich regelmässig aus den Haushaltungen seiner Diplomatenkollegen, die unter dem Schutz der diplomatischen Immunität seit vielen Jahren illegal Frauen unterbezahlt beschäftigen und in grosser Zahl misshandeln. Da könnte er doch mal den Hebel ansetzen.