Mit einer ungenannten Partei hat Idorsia laut Communiqué vom Mittwoch exklusive Verhandlungen über die weltweiten Rechte an Aprocitentan aufgenommen. Idorsia erhalte dafür eine Exklusivitätsgebühr in Höhe von 35 Millionen US-Dollar, womit sich der Liquiditätsspielraum bis ins Jahr 2025 verlängere.
Die zur Diskussion stehende potenzielle Vereinbarung könnte eine Vorauszahlung, zusätzliche Meilensteinzahlungen und gestaffelte Umsatzbeteiligungen als Gegenleistung für die Übertragung der weltweiten Rechte an Aprocitentan beinhalten. Idorsia strebt den Angaben zufolge eine Unterzeichnung vor Ende 2024 und einen Abschluss Anfang 2025 an.
Massnahmen zur Kostensenkung nötig
Gleichzeitig habe man eine weitere Initiative gestartet, um das Unternehmen weiter zu verschlanken und so Kosten zu senken sowie die ausstehenden Schulden umzustrukturieren, heisst es. So werde die Zahl der aktiven Projekte in Forschung und Entwicklung reduziert und weitere würden für die Auslizenzierung vorbereitet.
«Infolgedessen ist eine Verringerung der Zahl der Beschäftigten vorgesehen», heisst es in der Mitteilung weiter. Abhängig vom Ergebnis eines Konsultationsprozesses, der mit den Arbeitnehmervertretern am Hauptsitz eingeleitet wurde, könnten weltweit etwa 270 Stellen wegfallen, hauptsächlich in der Forschung und Entwicklung und in den Unterstützungsfunktionen am Hauptsitz. Man sei dabei bestrebt, die Zahl der potenziellen Entlassungen etwa durch natürliche Fluktuation oder Pensionierung und andere Massnahmen zu minimieren, heisst es.
Nach Abschluss des Konsultationsprozesses will Idorsia die Umstrukturierung bis Ende 2024 vollziehen. Die Kostensenkung dürfte dann laut den Angaben bis zum zweiten Quartal 2025 vollständig wirksam werden.
Lange darauf gewartet
Die Nachrichten über einen möglichen Aprocitentan-Deal werden im Markt gemischt aufgenommen. «Die Ankündigung, dass die Verhandlungen endlich in die Abschlussphase eintreten, ist sicherlich ermutigend», schreibt etwa Octavian-Analyst Joris Zimmermann in einem Kommentar. Er rechnet mit einer bedeutenden Vorauszahlung in Höhe von 300 Millionen Franken. Auf der Kostenseite seien die angekündigten Massnahmen zudem bedeutend und sollten dazu beitragen, den operativen Cash Burn zu reduzieren.
Nicht ganz so zuversichtlich klingt derweil Stefan Schneider von der Bank Vontobel: Es sei nicht sicher, ob der Lizenzvertrag für Aprocitentan denn tatsächlich zustande kommen werde, unkt er. Nachdem die Aktien aufgrund von «massiven Deckungskäufen» zunächst um mehr als ein Fünftel in die Höhe geschnellt waren, ist das Plus denn auch schon wieder zusammengeschmolzen auf aktuell noch 8 Prozent.
hr/uh
(AWP)