«Der Mangel an Aufträgen hemmt weiterhin die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland», sagt der Leiter der Ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe. «Kaum eine Branche bleibt verschont.» Allerdings gibt es deutliche Unterschiede. So klagen im verarbeitenden Gewerbe 47,7 Prozent der Unternehmen über fehlende Aufträge. Im Bereich Metallerzeugung und -verarbeitung sind es gar 68,3 Prozent. Auch die Herstellung von Metallerzeugnissen sowie Gummi- und Kunststoffwaren weisen mit je fast 60 Prozent stark überdurchschnittliche Werte auf. Autoindustrie und Chemie liegen mit jeweils rund 44 Prozent dagegen unter dem Durchschnitt des verarbeitenden Gewerbes.

Handel besonders betroffen

Wesentlich schlechter ist die Nachfrage im Handel - hier klagen 65,5 Prozent der Betriebe. Das ist der höchste Wert seit mindestens 2006. Das liege vor allem am Grosshandel, der hier an der Industrie hänge, sagt Wohlrabe. Doch auch im Einzelhandel ist die Nachfrage mit 56,4 Prozent klagender Unternehmen so schlecht wie seit 2008 nicht mehr.

Bei den Dienstleistern ist die Situation etwas besser. Hier klagen nur 32,1 Prozent der Firmen über Auftragsmangel. Hier sind unter anderem die Vermittler von Arbeitskräften betroffen. «Leiharbeiter sind in der aktuellen Lage weniger gefragt», sagt Wohlrabe. Bei Rechts- und Steuerberatern sowie Wirtschaftsprüfern sieht es dagegen sehr viel besser aus. Hoher Bürokratie- und Regulierungsaufwand bescherten ihnen eine hohe Nachfrage nach Beratung, so das Ifo./ruc/DP/ngu

(AWP)