Der Ifo-Geschäftsklimaindex als wichtigstes Barometer für die Konjunktur in Deutschland stieg im Januar auf 85,1 Punkte von 84,7 Zählern im Vormonat, wie das Münchner Ifo-Institut am Montag zu seiner Umfrage unter rund 9000 Führungskräften mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten für Januar mit einer Stagnation gerechnet. Die Unternehmen beurteilten ihre Geschäftslage zwar etwas optimistischer als zuletzt, ihre Aussichten für die kommenden Monate allerdings skeptischer. «Die deutsche Wirtschaft bleibt pessimistisch», sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest.
Die deutsche Wirtschaft ist im Schlussquartal 2024 wohl um 0,1 Prozent geschrumpft und dümpelt damit immer noch am Rande einer Rezession. Auch für 2025 erwarten Fachleute allenfalls ein leichtes Wachstum. Zuletzt hatte die Umfrage unter Einkaufsmanagern bei Industrie und Dienstleistern im Januar für ein überraschend positives Signal von der schwächelnden Konjunktur gesorgt. Allerdings würden Strafzölle der USA unter ihrem neuen Präsidenten Donald Trump auf Importe aus Europa dem Exporteuropameister Deutschland spürbar schaden und das Wirtschaftswachstum bremsen.
Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank, schreibt in einem ersten Kommentar: «Deutschland wird im internationalen Vergleich vorerst im Hintertreffen bleiben. Das deutsche Exportmodell funktioniert derzeit nicht. Vor allem auch weil mit den schleppenden Verkaufszahlen deutscher Automobilhersteller in China eine wichtiger Pfeiler ins Wanken geriet. Es wäre deshalb schon ein Erfolg, wenn das Wachstum im laufenden Jahr zumindest etwas spürbarer über die Null-Prozent-Marke käme. Der ifo-Geschäftsklimaindex lässt aber eher darauf schließen, dass das laufende Jahr nahtlos an das schwierige vergangene Jahr anknüpft.»
(Reuters/cash)