Die IKRK-Versammlung hat diesen Plan am Donnerstag in Genf bestätigt, wie die Präsidentin des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK), Mirjana Spoljaric Egger, am Freitag zu Keystone-SDA sagte. Der Schwerpunkt liege darauf, die Geschäftstätigkeit so weit wie möglich aufrechtzuerhalten. Es sei unmöglich, die Anzahl der Entlassungen vorherzusagen, da die Situation sehr unbeständig sei. Etwa ein Drittel der Stellenkürzungen werde durch freiwillige Abgänge und die Nichtbesetzung freier Stellen geschehen.
Der Hauptsitz und die Zentren für globale Aktivitäten in Manila und Belgrad werden 400 Vollzeitäquivalente verlieren. Auswirkungen würden in etwa 30 Unterdelegationen zu beobachten sein, auch wenn die Präsenz des IKRK beibehalten werde, hiess es. Einige würden geschlossen, so Spoljaric Egger. Grössere Gebiete wie der Nahe Osten, der die Ukraine als wichtigstes Hauptaktionsgebiet ablösen wird, oder der Sudan werden mehr Mittel erhalten, wie es weiter hiess.
Weniger Spenden - mehr Konflikte
Die Ankündigung folgt auf einen Beschluss der IKRK-Versammlung, das Budget der Organisation für 2026 in Höhe von 1,8 Milliarden Franken zu genehmigen. Dies entspricht laut einer Mitteilung vom Freitag gegenüber 2025 einer Kürzung von 17 Prozent. Man stehe heute vor einer gefährlichen Konstellation aus eskalierenden bewaffneten Konflikten, erheblichen Kürzungen der Hilfsgelder und einer systemischen Toleranz gegenüber schweren Verstössen gegen das humanitäre Völkerrecht, sagte die IKRK-Präsidentin dazu.
Das IKRK werde sich weiterhin für den Schutz und die Unterstützung von Menschen engagieren, die von bewaffneten Konflikten betroffen seien. Dazu ergreife die Organisation Massnahmen zur Effizienzsteigerung und zur Diversifizierung ihrer Spenderbasis, einschliesslich einer verstärkten Zusammenarbeit mit nicht-traditionellen Spendern.
Der Haushalt des IKRK für 2026 lege den Schwerpunkt auf die Sicherung seiner Präsenz in den kritischsten Konfliktgebieten, darunter Sudan, Israel und die besetzten Gebiete, Ukraine und Demokratische Republik Kongo. Das vergangene Jahr habe erneut gezeigt, «wie wichtig die Rolle des IKRK als neutraler Vermittler in diesen Konflikten ist, wie einzigartig seine Fähigkeit ist, Zivilisten an der Front zu erreichen, und wie wichtig es ist, die Achtung des humanitären Völkerrechts weiterhin zu fördern».
(AWP)