Gleichzeitig sollen rund 30 neue Zugangsmöglichkeiten geschaffen werden, wie die Post am Freitag mitteilte. Den Prozess zur Zukunft der 32 nicht garantierten Postellen will die Post nach eigenen Angaben "in einer sorgfältigen Einzelfallprüfung angehen oder weiterverfolgen".

Der Aargauer Regierungsrat forderte die Post auf, den Dialog mit den Gemeinden über die Poststellen "ergebnisoffen zu führen und die Zahl der Schliessungen deutlich zu reduzieren". Auf die Schliessung von Poststellen, denen für eine ganze Talschaft oder Region eine wichtige Bedeutung zukomme, sei zu verzichten.

Die betroffenen Gemeinden sollten die Möglichkeit erhalten, ihre Vorschläge und Vorstellungen einzubringen. Dabei sollten nicht nur die Standortgemeinden mitreden können.

Ein Service Public mit einer hohen Netzdichte an postalischen Angeboten sei ein wichtiger Standortfaktor für den Wirtschaftsstandort Aargau mit einer stark wachsenden Bevölkerung. Für die Entwicklung des ländlichen Raums sei ein tragfähiges Poststellennetz von grosser Bedeutung, hält der Regierungsrat fest.

Die Gewerkschaft Syndicom spricht - wie bei den Abbauplänen der Post für die anderen Kantonen - von einem "Kahlschlag". Der Schliessungsprozess müsse boykottiert werden. Die Post ignoriere den Entscheid des Nationalrats, der sich klar gegen die Abbau der Poststellen ausgesprochen habe.

Die Post hat - den Kanton Aargau mitgezählt - bislang die Pläne für 18 Kantone bekannt gegeben. In diesen stehen gemäss einer Auswertung der Nachrichtenagentur sda 298 Poststellen auf dem Spiel. Betroffen sind mehrere hundert Arbeitsplätze.

Für 450 Poststellen garantiert die Post den Weiterbetrieb bis ins Jahr 2020. Ähnlich hart wie den Aargau trifft es die Kantone Bern und Jura.

(SDA)