Die positive Entwicklung im November zeigte sich in vielen Bereichen. Einen besonders starken Zuwachs verzeichnete das Bundesamt bei der Energieerzeugung mit einem Zuwachs von saison- und kalenderbereinigt 5,6 Prozent im Monatsvergleich. Einen überdurchschnittlichen Anstieg gab es im November auch im Baugewerbe (plus 2,1 Prozent). Besonders starke Zuwächse meldete das Bundesamt zudem beim sogenannten «sonstigen Fahrzeugbau». In dem Bereich, der die Produktion von Flugzeugen, Schiffen, Zügen und Militärfahrzeugen beinhaltet, habe es demnach einen Zuwachs um 11,4 Prozent gegeben.

Die unerwartet starken Produktionsdaten folgen auf enttäuschenden Daten zum Auftragseingang in den Industriebetrieben. Wegen eines starken Rückgangs bei Grossaufträgen waren die Bestellungen im Verarbeitenden Gewerbe im November um 5,4 Prozent im Monatsvergleich gesunken, wie aus Daten hervorgeht, die am Mittwoch veröffentlicht worden waren.

Trotz der besseren Produktionsdaten erkennt das Bundeswirtschaftsministerium keine Trendwende. «Die weiterhin bestehenden geopolitischen Unsicherheiten, die zuletzt erneut rückläufigen Auftragseingänge und die jüngst wieder eingetrübten Stimmungsindikatoren lassen derzeit keine spürbare Belebung in den kommenden Monaten erwarten», heisst es in einer Stellungnahme.

Das Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW Kiel) sieht in dem Produktionsanstieg «nicht viel mehr als ein Tropfen auf den heissen Stein». Nach wie vor seien kaum Signale für eine nachhaltige Belebung auszumachen, sagte Analyst Nils Jannsen. Er verwies darauf, dass Industrieunternehmen ihre Produktionskapazitäten zuletzt deutlich reduziert hätten. Daher dürften nach Einschätzung des IfW-Experten «frühere Produktionsniveaus auf absehbare Zeit ausser Reichweite bleiben»./jkr/mis/jha/

(AWP)