Im Monatsvergleich stieg die Teuerung im August um 0,6 Prozent. Mehr als die Hälfte des Zuwachses geht laut Ministerium auf höhere Benzinpreise zurück. Zudem legten die Wohnungsmieten weiter zu. Schon seit mehr als drei Jahren steigen die Wohnkosten und treiben so das allgemeine Preisniveau. Auch die Lebensmittelpreise erhöhten sich im August weiter.
Eine Abschwächung gab es dagegen bei der Teuerung ohne Energie- und Lebensmittel. Die Kerninflation fiel von 4,7 auf 4,3 Prozent. Diese Rate wird von der US-Zentralbank Fed besonders beachtet. Sie gibt den allgemeinen Preistrend nach Meinung vieler Fachleute besser wieder als die Gesamtrate, da schwankungsanfällige Komponenten herausgerechnet werden.
Bankökonomen zeigten sich weitgehend erleichtert angesichts der rückläufigen Kerninflation. Unter dem Strich enthalte der Inflationsbericht wenig, was die Federal Reserve von der Notwendigkeit weiterer Zinsanhebungen überzeugen könnte, kommentierte Andrew Hunter vom Analysehaus Capital Economics.
Inflationsdaten stehen besonders im Fokus, weil sie für die Geldpolitik der Federal Reserve von grosser Bedeutung sind. Seit März 2022 haben die Währungshüter ihre Leitzinsen zur Bekämpfung der hohen Inflation um mehr als fünf Prozentpunkte angehoben. Ihre nächste Zinsentscheidung treffen sie in der kommenden Woche. Aktuell wird keine weitere Straffung erwartet.
Fraglich ist allerdings, ob die US-Zinsen nach einer möglichen Pause weiter steigen könnten. Sowohl Bankvolkswirte als auch Marktteilnehmer sind sich in dieser Frage nicht einig. Schon im Laufe des kommenden Jahres könnte die Fed aber mit Zinssenkungen beginnen, wird gegenwärtig an den Finanzmärkten erwartet./bgf/jsl/jha/
(AWP)