Wie die Nachrichtenagentur Reuters von eingeweihten Personen aus der Islamischen Republik erfuhr, überbrachte der Putin-Vertraute und Sekretär des russischen Sicherheitsrates, Sergej Schoigu, am Montag eine entsprechenden Botschaft bei Treffen mit Präsident Massud Peseschkian und Spitzenvertretern des Sicherheitsapparats. Demnach rät Putin dem Iran von Angriffen auf israelische Zivilisten ab. Gerichtet war die Botschaft an den obersten Führer des Iran, Ajatollah Ali Chamenei. Eine Stellungnahme des Kreml zu dem Bericht war zunächst nicht erhältlich. Der Iran macht Israel für die gezielte Tötung des Hamas-Anführers Ismail Hanijeh in Teheran verantwortlich und hat mit Vergeltung gedroht.

Reaktion offenbar unvermeidlich

Die Führung in Teheran will nach eigener Darstellung eine Eskalation vermeiden. Eine Reaktion des Iran sei jedoch unvermeidlich, erklärte sie. Den iranischen Insidern zufolge wird hinter dem Attentat auf Hanijeh die Absicht vermutet, einen grösseren militärischen Konflikt anzuzetteln. Damit sollten weitere Mächte hineingezogen werden, was einen Flächenbrand in der Region auslösen könne. Israel hat sich bislang nicht zur Tötung Hanijehs bekannt, wohl aber zur Tötung des Militärchefs der radikalen Palästinenser-Organisation im Gazastreifen, Mohammed Deif, Mitte Juli. Zudem tötete das israelische Militär vor wenigen Tagen den ranghohen Kommandeur der libanesischen Hisbollah-Miliz, Fuad Schukr.

Auch Hamas und Hisbollah haben Israel mit Vergeltung gedroht, wie auch die jemenitischen Huthi-Rebellen, die ebenfalls der vom Iran geführten Achse des Widerstandes angehören und bereits Ziele in Israel und Schiffe im Roten Meer angegriffen haben. Daher wird eine Eskalation des Konfliktes im Nahen Osten befürchtet.

Russland hat seit dem Angriffskrieg in der Ukraine im Jahr 2022 die Beziehungen zum Iran intensiviert und plant eine Ausweitung der Kooperation. Laut iranischen Insidern dringt die Führung in Teheran auf die Lieferung von russischen Kampfjets vom Typ Suchoj SU-35. Russland setzt im Ukraine-Krieg iranische Schahed-Drohnen ein.

(Reuters)