Im regulären Handel am Montag hatte sie zuvor noch rund 3,7 Prozent verloren. Ein möglicher Auslöser war ein Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg, wonach die US-Regierung über einen Einstieg mit zehn Prozent bei Intel verhandelt.
Aktien für Subventionen?
Dem Bericht zufolge wird auch überlegt, dass Intel der Regierung Aktien als Gegenleistung für milliardenschwere Subventionen zur Verfügung stellt, die dem Unternehmen in der Amtszeit von Präsident Joe Biden zugesagt worden waren. Intel kommt nach dem damaligen US-Gesetz zur Unterstützung der Chip-Industrie auf Zusagen von rund acht Milliarden Dollar. Zusammen mit militärischen Projekten wären es knapp elf Milliarden Dollar - und damit etwas mehr als zehn Prozent des derzeitigen Börsenwertes.
Intel-Aktionäre wären wohl nicht gerade glücklich über eine Verwässerung ihrer Anteile, schrieb Analyst Timothy Arcuri von der Schweizer Bank UBS in einer ersten Einschätzung. Doch gebe es in den USA Präzedenzfälle für eine staatliche Beteiligung an Firmen. Jüngstes Beispiel sei der Einstieg des US-Verteidigungsministeriums bei dem Seltene-Erden-Unternehmen MP Materials. Die US-Regierung könnte Unternehmen wie Apple , Broadcom und Nvidia starker dazu drängen, Intel als Auftragsfertiger zu beschäftigen, so der Experte.
Intel dominierte einst den Halbleiter-Markt, kämpft aber seit Jahren mit Problemen. Vor allem im Geschäft mit Chips für Künstliche Intelligenz eroberte der Grafikkarten-Spezialist Nvidia eine Spitzenposition. Zudem steht Intel im angestammten Geschäft mit PC-Prozessoren und Chips für Rechenzentren stärker unter Druck.
Die Probleme spiegeln sich auch im Aktienkurs wider, an dem der KI-Boom der vergangenen Jahre im Grunde vorbeigegangen ist: Während der Kurs der Nvidia-Aktien seit Ende 2022 um mehr als 1.100 Prozent nach oben geschnellt ist und der US-Techwerte-Index Nasdaq 100 seinen Wert mehr als verdoppelt hat, steht für Intel per Montagsschluss ein Minus von rund 10 Prozent zu Buche. Seit dem Mehrjahreshoch Anfang 2020 ging es für Intel sogar um rund zwei Drittel abwärts.
US-Offensive von Softbank
Softbank, geführt von Milliardär Masayoshi Son, baut gerade das Geschäft in den USA aus. So ist der Konzern zusammen mit dem ChatGPT-Entwickler OpenAI an dem Stargate-Projekt beteiligt, das gigantische Rechenzentren für Künstliche Intelligenz bauen soll. Softbank gehört zudem die Mehrheit am Chipdesigner Arm , mit dessen Technologie praktisch alle Smartphones und Tablet-Computer laufen./so/mis/stw/jha/
(AWP)