Chamenei warf US-Präsident Donald Trump vor, keine echten Gespräche führen zu wollen. Als Beispiel nannte er etwa die Forderung, dass der Iran seine Urananreicherung vollständig einstellen solle oder die Reichweite seiner Raketen beschränke. «Das ist keine Verhandlung, das ist ein Diktat», sagte er.

Der Kleriker betonte auch, dass der Iran niemals nach Atomwaffen streben werde. Gleichzeitig werde man die Errungenschaften in der Atomindustrie wie die Uran-Anreicherung nicht aufgeben. «Wir haben uns in dieser Frage und in keiner anderen Frage dem Druck gebeugt, und wir werden es auch nicht tun», sagte Chamenei.

Israel hatte im Juni zwölf Tage lang Krieg gegen den Iran geführt und gemeinsam mit den USA zentrale Einrichtungen des Atomprogramms bombardiert, darunter auch die unterirdische Anlage Fordo. Vor dem Krieg hatten die USA fast zwei Monate lang mit Teheran über das Nuklearprogramm verhandelt - ohne Durchbruch.

Nach den Angriffen Juni hat sich Chamenei nur noch selten in der Öffentlichkeit gezeigt. Er ist laut Verfassung das geistliche und weltliche Staatsoberhaupt Irans. Der Kleriker ist zudem Oberbefehlshaber der Streitkräfte und hat in allen Belangen das letzte Wort. Seit der Revolution von 1979 gelten die USA und Israel als Erzfeinde der Islamischen Republik./arb/DP/men

(AWP)