Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in Grossbritannien bestätigte die Razzia. Eine israelische Spezialeinheit habe im Süden der Stadt Kuneitra drei Menschen palästinensischer Herkunft festgenommen. Zusammenstösse habe es dabei nicht gegeben.

Die israelischen Einsatzkräfte hätten sich im Anschluss auf die von Israel besetzen Golanhöhen zurückgezogen, sagten die Beobachter, die seit Jahren mit einem engen Netzwerk von Informanten über Konflikte in dem früheren Bürgerkriegsland berichten. Das Schicksal der drei Festgenommen sei unbekannt. Die israelische Armee hatte eigenen Angaben zufolge bereits Mitte Juni mehrere Mitglieder der islamistischen Hamas in Syrien festgenommen. Darunter soll der Beobachtungsstelle zufolge ein Verwandter der drei sein.

Syrien und Israel verhandeln über Sicherheit

Israel und Syrien befinden sich seit 1948 offiziell im Kriegszustand. Auch die von Israel 1967 besetzten und 1981 annektierten Golanhöhen bleiben ein zentraler Streitpunkt.

Zuletzt hiess es aus informierten syrischen Kreisen, dass Israel und Syrien wieder direkte Gespräche über begrenzte Sicherheitsvereinbarungen sowie einen möglichen Rückzug israelischer Truppen aus Gebieten im Süden Syriens führen. Zu einem umfassenderen Friedensabkommen mit Israel soll Syriens Übergangspräsident Ahmad al-Scharaa Regierungskreisen zufolge derzeit nicht bereit sein.

Er fordert demnach zusätzlich einen vollständigen israelischen Rückzug aus Gebieten, die seit Dezember eingenommenen worden waren. Israels Armee hatte nach dem Sturz von Syriens Langzeitmachthaber Baschar al-Assad Truppen in eine Pufferzone zwischen den von Israel besetzten Golanhöhen und dem Nachbarland verlegt, darunter auch auf die syrische Seite des Bergs Hermon./cir/DP/stk

(AWP)