Zuvor hatte ein Armeesprecher in arabischer Sprache die Bewohner der als Dahija bekannten Vororte von Beirut aufgerufen, mehrere Gebäude zu verlassen. In einer Grafik war zu sehen, dass die Luftwaffe acht Gebäude an vier Standorten angreifen werde. Kurz nach dem Evakuierungsaufruf waren Autoschlangen zu sehen, die die Vororte südlich von Beirut verliessen.

Eine Anwohnerin von Dahija sagte der Deutschen Presse-Agentur: «Wir sind mit unseren Kindern nach draussen gegangen, anstatt zu Hause zu bleiben, um das Fest und Eid al-Adha zu feiern. Schaut uns an, wir sind jetzt auf den Strassen gestrandet.» Ein Mann aus einem der Vororte sagte: «Meine Kinder und meine Frau stehen unter Schock wegen der lauten Knalle, wir schlafen heute Nacht in unserem Auto.»

Es ist der vierte Luftangriff auf Dahija seit Inkrafttreten der Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah im November. Das Gebiet gilt als eine Hochburg der proiranischen Miliz.

Israels Militär teilte vor den Angriffen mit, die Hisbollah arbeite «unter der Leitung und mit finanzieller Unterstützung iranischer Terrorfunktionäre an der Herstellung von Tausenden von Drohnen». Die Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Die vom Iran unterstützte Hisbollah hatte Israel seit Beginn des Kriegs im Gazastreifen im Oktober 2023 mehr als ein Jahr lang mit Raketen beschossen. Sie wollte damit nach eigenen Angaben die Hamas im Gazastreifen unterstützen. Israel antwortete mit Luftangriffen und einer Bodenoffensive.

(AWP)