Die Genehmigung erfolgte, obwohl die islamistische Hamas am Vortag nach eigener Darstellung internationalen Vermittlern eine «positive Antwort» auf einen neuen Vorschlag für eine Waffenruhe im Gazastreifen vorgelegt hatte. Mit einer offiziellen Reaktion Israels wird bis Ende der Woche gerechnet. Nach Medienberichten soll das Sicherheitskabinett am Donnerstag zusammenkommen.
Israelische Medien berichteten unter Berufung auf einen ranghohen Regierungsvertreter, Israels Politik sei «beständig» und habe sich nicht geändert. Israel fordert demnach die Freilassung aller 50 Geiseln «entsprechend den vom Kabinett festgelegten Grundsätzen für die Beendigung des Krieges.» Zudem hiess es: «Wir befinden uns in der Endphase der Entscheidung über die Hamas und werden keine einzige Geisel zurücklassen.»
Israels Bedingungen für Kriegsende
Israels Forderungen für eine Beendigung des Krieges sind die Entwaffnung der Hamas, die Rückführung aller Geiseln, die Entmilitarisierung des Gazastreifens, israelische Sicherheitskontrolle und eine alternative Zivilverwaltung, die weder von Hamas noch der Palästinensischen Autonomiebehörde ausgeübt wird.
Armee plant Räumung der Stadt Gaza
Nach Medienberichten sieht der Plan die Räumung der Stadt vor, in der sich nach Schätzungen rund eine Million Menschen aufhalten. Das Nachrichtenportal «ynet» berichtete, Katz habe auch Vorbereitungen auf eine Aufnahme von Zivilisten aus der Stadt Gaza an einem Ort weiter südlich in dem Küstenstreifen genehmigt. Dort solle ihre Versorgung mit humanitären Hilfsgütern gewährleistet werden.
Militärchef Ejal Zamir hat nach Medienberichten vor grossen Risiken des Plans für Soldaten und verbliebene Geiseln gewarnt, am Ende aber Planungen zur Erfüllung der Vorgaben der politischen Führung des Landes ausgearbeitet.
Es wird befürchtet, dass die Offensive die ohnehin katastrophale Lage der Zivilbevölkerung im Gazastreifen noch verschlimmern wird. Seit Beginn des Gaza-Kriegs vor fast zwei Jahren sind fast alle zwei Millionen Einwohner des Küstenstreifens zu Binnenflüchtlingen geworden. Mehr als 70 Prozent der Häuser im Gazastreifen seien zerstört oder schwer beschädigt worden, meldeten Hilfsorganisationen unter Berufung auf Satellitenaufnahmen. In einigen Gebieten seien es 80 bis 90 Prozent./le/DP/jha
(AWP)