Darin drücken die beiden Unterzeichnenden ihre «tiefe Sorge» wegen der «anhaltende Aggression Russlands» gegen die Ukraine aus. Die Deklaration solle das gemeinsame Engagement der beiden Länder für einen Frieden unterstreichen, sagte Tajani vor den Medien in Locarno. Italien richtet im kommenden Jahr eine Ukraine-Wiederaufbaukonferenz aus.

Es sei kein Zufall, dass Italien und die Schweiz die Deklaration just an diesem Tag unterschrieben, erklärte Aussenminister Ignazio Cassis an der Medienkonferenz im Herzen von Locarno. Am Montag jährte sich die Verabschiedung der Genfer Konvention zum 75. Mal.

Italien und die Schweiz wollten in Kontakt bleiben, um «gemeinsam die besten Voraussetzungen für einen zweiten Friedensgipfel zu schaffen», heisst es in der Deklaration weiter.

China und Russland ins Boot holen

An der Konferenz sollten alle Parteien, einschliesslich Russlands und aller «relevanten globaler Akteure», teilnehmen. Wenn möglich solle auch China am Gipfel teilnehmen, erklärte Tajani an der Medienkonferenz in Locarno.

In der Deklaration rufen die beiden Länder alle Akteure auf, keine Mühen zu scheuen, um eine gemeinsame «Verhandlungsplattform» zu erreichen, die auf der Achtung des Völkerrechts und der in der Uno-Charta verankerten Grundsätze der territorialen Integrität und Unabhängigkeit der Staaten beruht.

Anlass des Treffens von Tajani und Cassis war die «Giornata della Diplomazia» - der «Tag der Diplomatie» - am Locarno Film Festival. Gastland der 77. Festivalausgabe ist Italien.

«Freundschaftliche Aufnahme im Tessin»

Der Tag der Diplomatie biete eine Plattform, welche Raum gebe, um über diplomatische Beziehungen nachzudenken, sagt Bundesrat Ignazio Cassis.

Neben der Deklaration seien natürlich die bilateralen Beziehungen im Zentrum ihres Gesprächs gestanden. Zudem habe er mit seinem Amtskollegen über die Energieversorgung, die Flüchtlingsthematik und das Forschungsprogramm «Horizon Europe» gesprochen.

Tajani zeigte sich sehr zufrieden mit den geführten Gesprächen. Der Empfang im Tessin - Cassis und er trafen sich zuerst auf den Brissagoinseln im Lago Maggiore - sei kein formeller, sondern ein freundschaftlicher gewesen. Dies sei auch dem Tessiner Regierungspräsident Christian Vitta zu verdanken.

(AWP)