Im vergangenen Jahr hatte Bank of Japan (BoJ) ihre Negativzinspolitik beendet und den Leitzins wieder ins positive Terrain gebracht. Zuletzt hatte sie den Leitzins im Januar um 0,25 Prozentpunkte angehoben und seitdem keine Änderung mehr vorgenommen.
Wie aus der Mitteilung weiter hervorgeht, plant die Notenbank das Tempo der monatlichen Anleihekäufe künftig zu reduzieren. Bis zum ersten Quartal 2027 soll das Volumen der Käufe demnach auf 2 Billionen Yen (knapp 12 Milliarden Euro) pro Monat gesenkt werden. Hier war die Entscheidung im geldpolitischen Rat der Notenbank allerdings mit einer Gegenstimme getroffen worden.
Bereits im vergangenen Sommer habe die Notenbank begonnen, das monatliche Brutto-Ankaufvolumen zu senken, sagte Anleiheexperte Volkmar Baur von der Commerzbank. Er geht davon aus, dass die BoJ in den vergangenen zwei Monaten Anleihen im Wert von rund 4 Billionen Yen pro Monat gekauft habe.
Bei der Einschätzung der konjunkturellen Lage geht die Notenbank davon aus, dass es «teilweise eine gewisse Schwäche» gebe. Generell habe sich die japanische Wirtschaft aber «moderat erholt». Ausserdem seien die Inflationserwartungen «moderat gestiegen», heisst es weiter in der Mitteilung.
Die geldpolitischen Entscheidungen hätten erneut gezeigt, dass die Bank of Japan im Zweifel weiterhin vorsichtig vorgehen werde und sich schwer damit tue, den Markt zu überraschen, kommentierte Commerzbankexperte Baur. Am Devisenmarkt reagierte der japanische Yen kaum auf die geldpolitischen Beschlüsse und die Aussagen zur konjunkturellen Entwicklung./jkr/stk
(AWP)